Zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen am 25. November fordert der Landtagsabgeordnete der Grünen Dr. Andre Baumann ein größeres Bewusstsein und mehr gemeinsames Handeln – Büro in der Schlossstraße orange beleuchtet.

„Gewalt hat viele Gesichter. Nicht nur Handlungen mit direkten körperlichen Verletzungen fallen darunter, sondern auch seelische Gewalt und Übergriffe jeglicher Art“, berichtet Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter der Grünen. „Sie reicht von frauenfeindlicher Sprache und Witzen, über Beschimpfungen bis hin zu Belästigungen, Bedrohungen, Vergewaltigung und Mord. Und es kann überall passieren: Zuhause, am Arbeitsplatz oder im öffentlichen Raum“. Laut aktueller Studien wird in Deutschland alle 72 Stunden eine Frau durch ihren aktuellen oder ehemaligen Partner getötet. „Was in der Presse häufig als ‚Beziehungstat‘ bezeichnet wird, ist in Wirklichkeit ein Mord, besser gesagt ein Femizid“, berichtet Baumann. In der Corona-Pandemie stieg die Gewalt gegen Frauen nochmals dramatisch an.

Jede dritte Frau erfährt im Laufe ihres Lebens Gewalt. Etwa jede vierte Frau erlebt mindestens einmal in ihrem Leben körperliche oder sexualisierte Gewalt durch ihren aktuellen oder ehemaligen Partner. Bei Frauen mit einer Behinderung liegt der Anteil noch wesentlich höher.

Ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen. Am 25.11. schließt sich das Grüne Büro der UN-Kampagne „Orange The World“ an.

„Mir ist es wichtig, dass wir nicht länger die Augen vor Gewalt gegen Frauen verschließen, sondern geschlechtsspezifische Gewalt muss klar benannt werden“, so Baumann. Gewalt gegen Frauen ist nicht nur ein persönliches Problem, sondern vor allem ein strukturelles. Und als solches müsse es auch behandelt werden: „Wir müssen die Forderungen der Istanbul-Konvention umsetzen, der Deutschland vor vier Jahren beigetreten ist.“ Dieser menschenrechtliche Vertrag schreibt den Vertragsstaaten nicht nur die Gleichstellung der Geschlechter und die Abschaffung aller diskriminierender Rechtsnormen vor, sondern vor allem auch aktiv gegen Gewalt vorzugehen und Hilfsangebote zu schaffen. „Es braucht es gute Informations- und Beratungsangebote, einen Rechtsanspruch auf Schutz und Hilfe in einem Frauenhaus oder einer Schutzwohnung, die flächendeckend und niederschwellig erreichbar sein müssen. Das ist eine Gemeinschaftsaufgabe, die wir nur alle gemeinsam bewältigen können.“

Die Landesregierung habe dazu die Landeskoordinierungsstelle zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen eingerichtet. „Die Koordinierungsstelle begleitet die Umsetzung des Landesaktionsplans gegen Gewalt gegen Frauen. Das ist ein wichtiger Baustein, um Hilfen koordiniert auf den Weg zu bringen“, erklärt Baumann. Außerdem unterstützt das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg durch Förderungen verschiedene Projekte zum Schutz gegen Gewalt. Mit der Kampagne „JEDE VIERTE FRAU“ macht das Ministerium darauf aufmerksam, dass Gewalt gegen Frauen jederzeit und in allen Lebensbereichen stattfinden kann – am Arbeitsplatz, in der Freizeit oder in der Partnerschaft. Ziel der Kampagne ist es auch, das Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen“ bekannter zu machen. Das Hilfetelefon bietet in 17 Fremdsprachen Unterstützung für Frauen in Not und ist 365 Tage im Jahr telefonisch unter der 08000 116 016 und im Chat unter www.hilfetelefon.de rund um die Uhr kostenfrei erreichbar. Seit Beginn der Pandemie erreicht das Hilfetelefon im Schnitt alle 20 Minuten ein Anruf zur häuslichen Gewalt.

Am 25. November werden die Fenster des Wahlkreisbüros von Andre Baumann und die Geschäftsstelle des Grünen Kreisverbands Kurpfalz-Hardt in der Schlossstraße orange beleuchtet. Damit schließen sich die Grünen der UN-Kampagne ‚Orange The World‘ an, um ein sichtbares Zeichen gegen Gewalt gegen Frauen zu setzen, „Es ist nur ein kleines Zeichen, um auf ein großes Problem hinzuweisen“, ist sich Andre Baumann bewusst. „Aber ich werde mich auch in Zukunft nach Kräften gegen Gewalt gegen Frauen und Mädchen einsetzen“.