Pressemitteilung vom 4. März 2021
Über ehrenamtliches Engagement unter Pandemiebedingungen haben sich Dr. Andre Baumann, die grüne Landesvorsitzende Dr. Sandra Detzer und die Eppelheimer Stadträtin Isabel Moreira da Silva beim Deutschen Roten Kreuz in Eppelheim informiert.
Herausforderungen sind die Helferinnen und Helfer des Deutschen Roten Kreuzes in Eppelheim gewohnt. Vor allem im Katastrophenschutz würden sie zum Einsatz kommen, berichtete Helmut Dörr. Seit nunmehr vierzig Jahren bringt Dörr sich ehrenamtlich beim DRK im Katastrophenschutz ein, er ist dabei viel herumgekommen. Als Bereitschaftsleiter steht er dem Eppelheimer Ortsverband vor. Hier sei sogar das Einsatzleitfahrzeug des Rhein-Neckar-Kreises stationiert, von dem aus bei einer Katastrophe der Einsatz koordiniert werde. Wie sich die Pandemie auf das ehrenamtliche Engagement auswirke, möchte Andre Baumann von ihm wissen. In letzter Zeit sei der Einsatz der Ehrenamtlichen reduziert worden, um ausreichend Kräfte im Katastrophenfall zu haben, antwortete Dörr. Baumann dankte Dörr stellvertretend für die vielen aktiven Mitglieder des DRK. „Ehrenamtliche sind das Rückgrat der Gesellschaft.“
Die Feuerwehr beim Versorgen von Verletzten zu unterstützen, sei noch immer eine wesentliche Aufgabe. „Sie sind das Backup im Notfall“, sagte Sandra Detzer anerkennend. Vor der Coronapandemie gehörten die Rot-Kreuzler zur Standardausstattung jeder größeren Veranstaltung. Bei Sportveranstaltungen waren die Sanitäter rasch zur Stelle, wenn jemand verletzt wurde. Die Verwandten von Verunglückten zu besuchen, war ebenso vor der Pandemie eine wichtige Aufgabe. „Psychosoziale Nachsorge“ nennt sich das, alles geleistet von Ehrenamtlichen. „Die wichtigste Aufgabe ist zuhören“, erzählte Dörr. Mit den Hinterbliebenen zusammensitzen, schweigen, die Stille aushalten. Doch wegen der Pandemie habe man das stark zurückfahren müssen.
Nun bilden die Eppelheimer die Helferinnen und Helfer für die mobilen Impf-Teams aus, die derzeit in den Altersheimen Mitarbeitende wie Bewohner impfen. Als weiteres neues Aufgabenfeld sind kürzlich die Schulungen im Durchführen von Corona-Schnelltests hinzugekommen. Ob Kita-Erzieherin, Arbeitsuchender, interessierte Bürgerin – wer sich ehrenamtlich in einem Testteam einsetzen wolle, wird von den Eppelheimern ausgebildet. Jeweils fünf bis acht Menschen würden zusammen geschult, die Theorie gebe es per Video, praktisch geübt werde aneinander. Wo und wer getestet werde, lege die Stadt Eppelheim fest, sagte Helmut Dörr. Die Stadt sei Betreiber der Teststationen, die Freiwilligen des DRK würden die Testungen vornehmen. 5000 Schnelltest stehen Eppelheim dafür zur Verfügung.
Landesweit mit den Tests begonnen wird in Schulen und Baumärkten, später könnten Museen, Konzerte und andere Kulturveranstaltungen folgen. Körpernahe Dienstleistungen würden endlich wieder sicher möglich. Dies sei dem Engagement des Ministerpräsidenten zu verdanken, wies Andre Baumann hin. „Wir sind dankbar, dass wir durch mehr Testungen mehr Öffnungen hinbekommen.“ Das Deutsche Rote Kreuz sei ein sehr wichtiger Partner, um vorsichtig aus dem Lockdown herauszukommen.
Ob es Wünsche an die Politik gäbe, wollte Andre Baumann wissen. Dörr antwortete, dass das DRK in Eppelheim gut eingebunden sei. Man nutze städtische Räumlichkeiten im gleichen Haus wie die Eppelheimer Feuerwehr, die Stadt trage die Miete. „Ehrenamt braucht Hauptamt“, merkte die grüne Stadträtin Isabel Moreira da Silva an. Umso wichtiger sei es, dass das Land Baden-Württemberg die Kommunen gut unterstütze, fügte Sandra Detzer hinzu. Nach der Wahl würde Helmut Dörr gern aus DRK-Sicht seine Wünsche an die Politik formulieren. „Wir werden wiederkommen“, versprach Andre Baumann.