Pressemitteilung vom 30.01.2021

Tauwetter und Regenfälle lassen Gewässer anschwellen. 

„Die anhaltenden Regenfälle und das Tauwetter in den Mittelgebirgen führen in Baden-Württemberg zu einer hohen Hochwassergefahr – auch bei uns“, sagt Dr. Andre Baumann. Baumann geht davon aus, auch in der Kurpfalz der Pegel des Rheins in den nächsten Tagen deutlich ansteigen wird. „Es ist gut, dass die grün-geführte Landesregierung in den vergangenen Jahren die Geldmittel für den Hochwasserschutz deutlich erhöht hat“, so Baumann. Hochwasserschutz sei auch in den nächsten Jahren prioritär, da angesichts des Klimawandels Hochwassergefahren zunehmen werden. Baumann fordert darum einen starken Klimaschutz und weiterhin Hochwasserschutzmaßnahmen als Klimawandelanpassungsmaßnahme. 

„Wir können feststellen, dass extreme Hochwasserereignisse in Baden-Württemberg durch den Klimawandel zugenommen haben und sehr wahrscheinlich zunehmen werden“, erklärt Baumann. Hochwasserschutzplanungen und -maßnahmen im Land würden darum konsequent auf hundertjährliche Hochwasserereignisse plus eines zusätzlichen Klimazuschlages ausgelegt. „Ein verstärkter Hochwasserschutz ist darum eine sehr wichtige Klimawandelanpassungsmaßnahme. Dadurch wird Leib und Leben, Hab und Gut von Menschen und Unternehmen geschützt.“

Baumann verweist darauf, dass das Land Baden-Württemberg in den vergangenen Jahren das Integrierte Rheinprogramm (IRP) vorangetrieben habe. Entlang des badischen Oberrheins wurden und werden ökologische Hochwasserschutzmaßnahmen durchgeführt, um Hochwasserschäden zu vermeiden oder zu reduzieren. Hochwasserschutz ist nötig, weil die Wasserabflüsse von Nebenflüssen fast gleichzeitig in den Rhein treffen – verstärkt durch Flächenversiegelungen im Rhein-Einzugsgebiet – und natürliche Überschwemmungsflächen im Einzugsgebiet des Rheins genommen wurden. „Vater Rhein und seinen Zuflüssen muss in Auengebieten Raum gegeben werden, damit sich Wassermassen dort und nicht in Siedlungsgebieten ausbreiten.“ Die anstehenden Rhein-Hochwasserschutzmaßnahmen Bellenkopf-Rappenwört bei Karlsruhe oder Elisabethenwört bei Philippsburg des Integrierten Rheinprogramms (IRP) werden den Hochwasserschutz flussabwärts verbessern – im Wahlkreis Schwetzingen und in Mannheim und Ludwigshafen. „Das hat höchste Priorität.“ 

„Es gut, dass in Baden-Württemberg rund 105 Mio. Euro jährlich für Hochwasserschutz- und Gewässerökologiemaßnahmen zur Verfügung stehen“, so Baumann. Das grüne Umweltministerium habe im Landeswassergesetz das Wasserentnahmeentgelt, eine Abgabe auf Wassernutzung, erhöht. Dieses Wasserentnahmeentgelt steht vollständig für Hochwasserschutz- und Gewässerrenatuierungsmaßnahmen, wie dem Hochwasser- und Ökologieprojekt Hockenheim, zur Verfügung, erklärt der frühere Staatssekretär des Umweltministeriums. „Ich hoffe, dass es zu keinen größeren Schäden beim diesjährigen Winterhochwasser kommt“, sagt Baumann abschließend.