„Die Regenfälle der letzten Tage haben unserer Natur eine gewisse Verschnaufpause verschafft. Die Bodentrockenheit ist jedoch nach wie vor zu hoch und unsere Bäche und Flüsse führen immer noch zu wenig Wasser. Aber es war und ist weniger schlimm als in anderen Landesteilen“, sagt Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter der Grünen. Baumann hatte sich bei der Wasserwirtschaftsverwaltung zur Situation und zum Ausblick der Situation der Fließgewässer im Wahlkreis Schwetzingen erkundigt, wie Kraichbach, Kriegbach oder Leimbach. „Die Situation unserer kurpfälzischen Bäche und Flüsse war in den vergangenen Wochen angespannt, aber nicht so sehr wie beispielsweise in der Ortenau“, so Baumann. In der Ortenau musste daher die Wasserentnahme gestoppt werden. 

Baumann hatte sich auch zu den ersten Ergebnissen des Probebetriebs durch den Landesbetrieb Gewässer am Kraichbach erkundigt. Seit Mitte September 2021 wird an der Wehranlage am Schneidmühlwehr ein Probebetrieb zur Niedrigwassersteuerung durchgeführt. Ziel ist es, ein weiteres Trockenfallen des Kriegbachs wie im vergangenen Jahr zu verhindern. Dem Landesbetrieb Gewässer beim Regierungspräsidium Karlsruhe wurde eine temporäre wasserrechtliche Erlaubnis für den Probebetrieb erteilt. Der Schütz im Kraichbach direkt unterhalb des Schneidmühlwehrs wird so heruntergefahren, dass im Niedrigwasserfall ein Rückstau im Kraichbach erzeugt wird. Dadurch fließt über eine Fischtreppe mehr Wasser in den Kriegbach. Dieser Probebetrieb wird fachlich begleitet. „Ich bin dankbar, dass der Landesbetrieb Gewässer im vergangenen Jahr schnell gehandelt und einen Probebetrieb gestartet hat, der wissenschaftlich begleitet wird. Bislang ist der Kriegbach noch nicht wieder trockengefallen. Auch der Kraichbach war während der Hitzeperiode noch nicht im Niedrigwasserbereich.“ Baumann begrüßt auch, dass der Landesbetrieb Umwelt- und Angelverbände beteiligt. „Aus den Erkenntnissen des fachlichen Monitorings und der Beteiligung der Verbände können Optimierungen entstehen. Wir brauchen ein an den Klimawandel angepasstes Gewässermanagement.“