„Die neue S-Bahn-Haltestelle Hirschacker zeigt bei uns vor Ort: Die Verkehrswende schreitet auch im Rhein-Neckar-Kreis voran“, sagt Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter der Grünen aus Schwetzingen. Baumann freut sich, dass der Schwetzinger Stadtteil Hirschacker endlich an das Bahnnetz mit einer Haltestelle angeschlossen wird. „Bislang haben die Bürgerinnen und Bürger die Last der Rheintalbahnstrecke getragen, nun haben sie auch einen Vorteil davon, dass Gleise am Hirschacker vorbeiführen.“ Mit dem neuen Winterfahrplan können die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Hirschacker halbstündlich mit der Bahnlinie S 9 Richtung Mannheim oder Richtung Karlsruhe fahren.

Baumann dankt allen, die sich für die Realisierung der Haltestelle eingesetzt und diese ermöglicht haben: der Deutschen Bahn, dem Verkehrsministerium Baden-Württemberg, dem Landratsamt Rhein-Neckar und auch Verbänden wie dem NABU. Baumann erinnert auch daran, dass sich die Grünen seit Jahren für diese Haltestelle eingesetzt hatten. „Ich danke allen voran dem früheren Stadtrat und Landtagsabgeordneten Manfred Kern“, so Baumann. Kern habe in seinen Funktionen diesen Haltepunkt vorangetrieben.

Die Errichtung der Haltestelle im Hirschacker war nicht ganz einfach, weil das ehemalige Rangiergelände Teil eines FFH-Gebiets mit streng geschützten Tier- und Pflanzenarten ist, die im ebenfalls geschützten Sandmagerrasen leben. „Der Naturschutz und die neue Mobilität können Hand in Hand gehen, weil gut und vertrauensvoll zusammengearbeitet wurde und weil gute Kompromisse erzielt wurden“, sagte Baumann. Baumann hatte als Vorsitzender der NABU-Gruppe Schwetzingen und Umgebung vor rund zwanzig Jahren die Tier- und Pflanzenwelt auf dem ehemaligen Rangiergelände Hirschacker kartiert und dafür gesorgt, dass das Land Baden-Württemberg diese Flächen als europäisches Schutzgebiet an die Europäische Kommission in Brüssel meldet. „Da aber nicht nur der Naturschutz wichtig ist, sondern auch der klimafreundliche Zugverkehr habe ich gerne mit dafür gesorgt, dass eine naturverträgliche Haltestelle im Hirschacker ermöglicht wird.“ Ein Teil der notwendigen naturschutzrechtlichen Ausgleichsmaßnahmen werden im benachbarten Natur- und Landschaftsschutzgebiet „Hirschacker“ umgesetzt, damit Landwirte keine Ackerflächen verlieren. Baumann dankt darum auch der NABU-Stiftung Nationales Naturerbe, die die Besitzerin des Natur- und Landschaftsschutzgebietes „Hirschacker“ ist. „Auch Naturschutz und Landwirtschaft gehen Hand in Hand und haben so zur Erfolgsgeschichte der Haltestelle Schwetzingen-Hirschacker mit beigetragen.“

Aus Sicht von Baumann muss der nächste große Schritt auch eine direkte Zugverbindung der Rheintalbahn nach Heidelberg sein. Er fordert den Bau einer Gleiskurve in Mannheim-Friedrichfeld, um eine direkte Zugverbindung nach Heidelberg ohne Umsteigen oder Fahrtrichtungswechsel nach Heidelberg zu ermöglichen. „Wir brauchen eine direkte, am besten halbstündige Zugverbindung auf der Rheintalbahn von Neulußheim, Hockenheim, Schwetzingen-Bahnhof, Schwetzingen-Hirschacker nach Heidelberg – ohne Umsteigen in Friedrichsfeld oder Fahrtrichtungswechsel auf dem Rangierbahnhof Mannheim“, sagt Baumann.