Der Landtagsabgeordnete Dr. Baumann kommentiert die jüngsten Entwicklung einer möglichen Geothermie-Nutzung

Der Abgeordnete der Grünen, Dr. Andre Baumann, begrüßt die Einrichtung eines Dialogforums mit zufällig ausgewählten Bürgerinnen und Bürgern aus der Region, um Fragen zu beantworten und Sorgen zu nehmen, die es rund um die Geothermie gibt. „Die Landesregierung hat in den vergangenen Jahren sehr gute Erfahrungen mit solchen Bürgerforen gemacht“, sagt Baumann. „Durch die zufällige Auswahl der Bürgerinnen und Bürger wird die Gesellschaft deutlich besser repräsentiert. Da kommen dann auch leise Menschen zu Wort. Dieses Format hatte unsere frühere Staatsrätin für Bürgerbeteiligung eingeführt und auch die EU-Kommission und der Bundestag von uns übernommen.“ Baumann sieht die ersten Ergebnisse der wissenschaftlichen Erkundung des Geothermie-Aufsuchungsfeldes Hardt als ermutigend an. „Ich erhoffe mir von der Geothermie einen sehr wichtigen Beitrag für die Wärmewende im Oberrheingraben und natürlich auch in meiner Heimat.“

Auf dem Gelände des geothermie-Kraftwerks in Bruchsal stehen ca. 40 Personen im Kreis und diskutieren über Geothermie
Dr. Andre Baumann sucht den Dialog zur Geothermie mit den Bürgerinnen und Bürgern

Die GeoHardt GmbH, eine Tochtergesellschaft von MVV und EnBW, strebt eine Förderung von heißem Thermalwasser aus 3.000 bis 4.000 Metern Tiefe an, um tausende von Haushalten mit preiswerter und CO2-freier Wärme zu versorgen. In einer Pressemitteilung hatte GeoHardt erste Ergebnisse der geophysikalischen und geochemischen Untersuchungen vorgestellt. „Es gibt dem ersten Anschein nach geeignete Bereiche für eine Nutzung von Erdwärme in der Region. Wichtig ist auch, dass sich die geologische Gefahr für eine induzierte Seismizität als gering darstellt. Dass sich GeoHardt auf den Bereich mit einem vorhandenen Fernwärmenetz fokussiert, ist energiewirtschaftlich sehr sinnvoll“, sagt Baumann, der die Nutzung der Tiefen Geothermie ausdrücklich begrüßt. „Das Großkraftwerk Mannheim versorgt rund 120.000 Haushalte mit Fernwärme. Wir müssen in den nächsten acht bis zehn Jahren Alternativen für die Wärmeversorgung erschließen. Denn dann werden die Blöcke des Kraftwerks aus dem Normalbetrieb genommen. Niemand darf dann im Winter frieren, niemand soll wegen zu hoher Wärmepreise leiden. Da drängt sich bei uns die Geothermie förmlich auf.“

Baumann bemerkt, dass man noch am Anfang des Projekts stehe. „Die ersten Schritte sind gegangen, nun soll eine 3D-Seismik erfolgen. Sollten die Ergebnisse weiterer Untersuchungen die vorhandenen Ergebnisse bestätigen, kann eine weitere Hürde genommen werden und ein bergrechtliches Genehmigungsverfahren gestartet werden.“ In den nächsten Wochen werde außerdem eine Entscheidung der EU-Kommission über das geplante Bundesförderprogramm effiziente Wärmenetze erwartet. Dies werde nach Ansicht des Energieexperten Baumanns dem Ausbau der Wärmenetze und der Geothermie zusätzlichen Schub verleihen.

Baumann begleitet sowohl als Landtagsabgeordneter als auch als Staatssekretär für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft die Tiefe Geothermie. „Wir müssen raus aus den fossilen Energieträgern und raus aus energiewirtschaftlichen Abhängigkeiten von Russland und anderen geopolitisch schwierigen Weltregionen. Die beste Energie ist die, die wir vor Ort gewinnen: Windenergie, Sonnenenergie und Erdwärme.“