„Die Süddeutsche Erdgasleitung (SEL) gehört genauso zur neuen Energiewelt in der Metropolregion Rhein-Neckar, wie Windkraftanlagen, Solarparks und Geothermie-Projekte dazugehören werden“, sagt Dr. Andre Baumann anlässlich der Vorstellung der Trasse der SEL durch terranets bw. „Die neue Energiewelt ist größtenteils strombasiert. Autos fahren zukünftig mit Strom, über Wärmepumpen heizen wir mit Strom und viele Industrieprozesse können ebenfalls mit Strom betrieben werden. Aber LKWs fahren mit Wasserstoff und auch Industrieprozesse brauchen Wasserstoff – und zwar grünen Wasserstoff. Und damit dieser Wasserstoff bei uns ankommt, brauchen wir Pipelines. Und eine davon ist die Süddeutsche Erdgasleitung.“ Baumann sei froh, dass man nun im Planungsprozess einen Schritt weiterkomme.

Baumann, der selbst aus der Naturschutzbewegung kommt, kann manche Sorge aus dem Naturschutz oder aus der Landwirtschaft nachvollziehen, sieht aber auch die Möglichkeit, beides gleichzeitig zu realisieren. „Natürlich werden Ackerböden beim Verlegen der Gasleitung aufgegraben, manches Biotop wird angetastet, aber wenn die Leitung erst einmal vergraben ist, kann wieder Landwirtschaft betrieben werden und Natur sich wieder ansiedeln. Wenn wir wirklich klimaneutral wirtschaften und leben wollen, dann brauchen wir eine ausreichende Versorgung mit Grünem Wasserstoff und der wird nun mal über Pipelines transportiert.“

Auch aus industrie- und wirtschaftspolitischen Gründen sei die Gasleitung notwendig. „Ich will weiterhin eine starke, innovative und wettbewerbsfähige Wirtschaft in unserer Wirtschaftsregion. Darum ist eine sichere Versorgung unserer mit Grünem Strom und Grünem Wasserstoff notwendig.“ Baumann berichtet, dass das Land Baden-Württemberg darum massiv in die Brennstoffzellen- und Wasserstoffindustrie investiere.