Nach Dialogprozess zu G8/G9: Dr. Andre Baumann äußerst sich zu Empfehlungen des Bürgerforums zur Dauer des allgemein bildenden Gymnasiums
„Das Bürgerforum zur Zukunft des Gymnasiums hat gezeigt, wie gut und wie sorgfältig Bürgerinnen und Bürger anspruchsvolle und emotional aufgeladene politische Fragestellungen bearbeiten“, sagt der Landtagsabgeordnete der Grünen Dr. Andre Baumann. „So wie das Gymnasium ist, kann und wird es nicht bleiben. Das Bürgerforum hat sich in seiner Stellungnahme nicht nur mit der Schuldauer befasst, sondern auch Vorschläge für eine modernere Pädagogik unterbreitet.“ Nun gelte es, das Schulsystem zu modernisieren, um den Anliegen der Menschen gerecht zu werden.
So wichtig eine Modernisierung des Gymnasiums auch sei, noch wichtiger sei die Stärkung der frühkindlichen Bildung und der Grundschulen, so der Wahlkreis-Abgeordnete. „Lesen, Schreiben, Rechnen! Die basalen Fähigkeiten unserer Schülerinnen und Schüler müssen weiter gestärkt werden. Wir müssen möglichst viele erreichen, nicht nur Gymnasiastinnen und Gymnasiasten“, sagt Baumann. Die jüngsten Ergebnisse der Pisa-Studie hätten wieder gezeigt, wie wichtig eine starke Basis beim Lernen sei. „Ohne Lesen und fehlerfreies Schreiben und ohne ein sehr solides Beherrschen der Grundrechenarten, wird der weitere Schulweg sehr schwer. Um das zu erkennen, muss man kein Pädagoge sein.“ Der Grünen-Politiker ist vorsichtig optimistisch: „Wir sehen erste Erfolge mit unserer Stärkung der Grundfähigkeiten.“ Baumann erinnert an seinen Besuch der Hubäcker-Grundschule in Hockenheim mit Kultusministerin Theresa Schopper am 10. November. „Die Lehrerinnen und Lehrer konnten uns dort erste Erfolge präsentieren. Jetzt heißt es dranbleiben – für uns in der Politik, für die Lehrer und für die Schüler.“
„Baden-Württemberg ist Innovationsland und muss dies auch bleiben“, sagt Baumann weiter. Darum sollte der MINT-Bereich einen Modernisierungsschub mit mehr Praxisbezug erhalten, wie es das Bürgerforum angeregt hat.“ MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Baden-Württemberg ist nach Kalifornien und Massachusetts die drittinnovativste Region weltweit. „Auf diesem Erfolg darf man sich nicht ausruhen, diesen gilt es zu verteidigen. Die Begeisterung für den MINT-Bereich muss weiter auch an den Schulen gefördert werden. Es geht um die Jobs und die Gestaltung der Zukunft.“