Dr. Andre Baumann hat mal wieder das Polizeirevier Schwetzingen besucht

Dr. Andre Baumann hat das Polizeirevier Schwetzingen besucht

Der Landtagsabgeordnete der Grünen, Dr. Andre Baumann, hat zwei klare Aufträge mitgenommen aus seinem Gespräch auf dem Polizeirevier Schwetzingen: „Ich werde mich dafür einsetzen, dass zum einen der anstrengende Schichtdienst besser gewürdigt wird. Zum anderen sollte bei Neubesetzungen von Stellen eine Überlappungszeit ermöglicht werden, damit genug Zeit für die Übergabe und die Einarbeitung ist. Wertvolles Wissen darf nicht verloren gehen.“ Dass beides wichtig sei, hatte sich im Gespräch mit Revierleiterin und Polizeirätin Sandra Goldschmidt, ihrem Stellvertreter Michael Fahrer und Philipp Kiefner von der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit des Polizeipräsidiums Mannheim ergeben. Um solche und weitere Einblicke in die aktuelle Arbeit der Schwetzinger Polizistinnen und Polizisten zu gewinnen, hatte Baumann das Revier, nahe seinem Wahlkreisbüro in der Innenstadt gelegen, wieder einmal besucht. Und natürlich, um bei Revierleiterin Goldschmidt nachzufragen, wie es ihr in den ersten Monaten seit ihrem Amtsantritt im Mai ergangen ist.

„Ich bin sehr zufrieden und die Arbeit macht richtig viel Spaß“, erzählte die 33-Jährige. „Ich hatte eine sehr gute Ausgangslage, denn Michael Fahrer hat das Revier in der Zeit, als die Stelle vakant war, super geleitet.“ Auch das Polizeigebäude mit vielen Parkplätzen und die zentrale Lage gefielen ihr sehr gut, und dafür sei sie auch dankbar. „Allerdings ist das Haus eine riesige Baustelle“, sagte sie. „Es war ursprünglich ein Wohngebäude und vieles muss angepasst werden, um daraus ein funktionales, modernes Polizeigebäude zu machen.“ Man setze sukzessive die notwenigen Baumaßnahmen um, so Michael Fahrer, der sich unter anderem mehr Energieeffizienz für das Gebäude wünschen würde. Goldschmidt stimmte zu: „Das Revier ist täglich 24 Stunden und sieben Tage die Woche besetzt. Da würden sich energetische Verbesserungen umso mehr lohnen.“ Baumann teilte mit, dass das Land so schnell wie möglich den eigenen Gebäudebestand energetisch modernisieren wird.

Polizei muss oft soziale Funktionen außerhalb ihres Aufgabenfeldes übernehmen

Doch die Revierleiterin hatte auch richtig gute Nachrichten: „Die Sicherheitslage im Bereich Schwetzingen und Umgebung ist so gut wie lange nicht mehr. Im Vergleich zu der Zeit vor Corona sind die Straftaten in fast allen Bereichen zurückgegangen.“ Auch bei den Veranstaltungen in und um Schwetzingen sei in der jüngsten Zeit alles sehr friedlich abgelaufen. Nach wie vor hoch sei allerdings die Cyberkriminalität, die während der Pandemie stark angestiegen sei. „Schwierig ist da für uns unter anderem der Opferschutz“, berichtete Fahrer. „Das große Problem ist oft: Wie bekomme ich strafrechtlich relevante Veröffentlichungen wieder aus dem Internet, wenn etwa die Anbieter von sozialen Plattformen im Ausland sitzen?“

Auffällig sei zudem, so Goldschmidt, dass die Zahl der Fälle mit psychisch auffälligen oder alten, dementen Menschen im Vergleich zu der Zeit vor der Pandemie angestiegen sei. „Einmal hat eine Mutter angerufen und gefragt, ob wir mit ihrem 14-jährigen Sohn sprechen können, weil sie mit ihm nicht mehr zurechtkam“, ergänzte Fahrer. Goldschmidt: „Wir tun in all diesen Fällen natürlich unser Bestes, auch wenn vieles eigentlich gar nicht in unseren, sondern in den Aufgabenbereich von sozialen Diensten und Sozialarbeitern fällt. Wir vermitteln dann auch gegebenenfalls an die zuständigen Stellen. In der Regel finden wir fast immer eine gute Lösung, und darauf bin ich stolz. Aber all das verschlingt natürlich Kapazitäten.“ Kapazitäten, die auf dem Polizeirevier Schwetzingen und generell bei der Polizei sowieso schon knapp seien. Personalmangel, viel Bürokratie und die zu langsam voranschreitende Digitalisierung machen Goldschmidt und ihren Kolleginnen und Kollegen Probleme. „Nichtsdestotrotz üben wir unseren Beruf sehr gerne aus“, bekräftigte die Revierleiterin noch mal. „Und ich freue mich immer, wenn ich mal vor Ort und im Gespräch mit den Bürgerinnen und Bürgern sein kann.“ Das sei meist für beide Seiten wertvoll. „Im direkten Kontakt kann ich auch mal unsere Sicht der Dinge, unsere Schwierigkeiten schildern. Das macht viel aus für das gegenseitige Verständnis.“

Nach einem ausführlichen Gespräch sagte Baumann abschließend: „Ich bedanke mich sehr herzlich bei Ihnen und Ihrem Team für die gute und sehr wichtige Arbeit und die sozialen Funktionen, die sie zusätzlich zu ihren eigentlichen Aufgaben übernehmen.“ Baumann sicherte zu, sich weiterhin für eine gut ausgestattete Polizei einzusetzen.