„Wohnungslosigkeit ist auch bei uns ein soziales Problem“, sagt Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter der Grünen. „Wir müssen gemeinsam Wege finden, dass Menschen aus dem Teufelskreis herauskommen, ohne Wohnung keine Arbeit und ohne Arbeit keine Wohnung finden zu können.“ Eine Möglichkeit sei das neue Förderprogramm zur Bekämpfung von Wohnungslosigkeit, das sich insbesondere an die Kommunen des Landes richtet. Hintergrund ist, dass sich die grün-schwarze Landesregierung im Koalitionsvertrag das Ziel gesetzt, Menschen, die von Wohnungslosigkeit betroffen sind, besser mit Wohnungen zu versorgen, und die Wohnungslosigkeit im Bundesland letztendlich zu überwinden.
„Das Förderprogramm basiert auf dem Housing-First-Ansatz, der bereits in anderen Ländern erfolgreich umgesetzt wurde und nun auch in Baden-Württemberg eingeführt wird“, erklärt Baumann. Bei Housing First steht das Wohnen in einem unbefristeten Mietverhältnis im Vordergrund. Menschen in verfestigter Wohnungslosigkeit sollen direkt in eine dauerhafte Wohnung vermittelt werden, anstatt in öffentlichen Einrichtungen untergebracht zu werden.
Baumann betont die Bedeutung des Housing-First-Ansatzes und verweist auf die Empfehlungen des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge. Der Ansatz beruht auf acht Prinzipien, darunter das Recht auf Wohnen, Wahlfreiheit und Selbstbestimmung sowie eine individuelle Hilfeplanung.
„Wohnstabilität sichern und die Selbsthilfekräfte stärken“
Das Landesförderprogramm zur sozialen Mietwohnraumförderung kann die Umsetzung von Housing First unterstützen. Andre Baumann verweist auf das Fachkonzept des Ministeriums für Landesentwicklung und Wohnen, das detaillierte Informationen zu den Förderkriterien enthält.
Baumann betont die Bedeutung von niedrigschwelligen und freiwilligen, aber proaktiv angebotenen wohnbegleitenden Hilfen: „Hilfen dienen der Unterstützung und Beratung der Wohnungslosen, um ihre Wohnstabilität zu sichern und die Selbsthilfekräfte zu stärken.“
Er ermutigt die Kommunen seines Wahlkreises zur Zusammenarbeit mit gemeinnützigen Organisationen und zur aktiven Teilnahme am Förderprogramm. Abschließend appelliert der Abgeordnete an die Kommunen, die Chance des Förderprogramms zu nutzen, um Wohnungslosigkeit zu bekämpfen und betroffenen Menschen eine dauerhafte Wohnperspektive zu bieten.
Weitere Informationen zum Förderprogramm und den Förderkriterien gibt es unter: www.mlw.baden-wuerttemberg.de/de/bauen-wohnen/wohnungsbau/wohnraumfoerderung