Auf Einladung von Dr. Andre Baumann MdL hat Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir Neulußheim und Plankstadt besucht
Bundeslandwirtschaftsminister, neuerdings auch Bundesbildungsminister und übernächstes Jahr vielleicht Ministerpräsident in Baden-Württemberg – Cem Özdemir hat viel zu tun. „Umso mehr freut es mich, dass der Minister sich die Zeit genommen hat und meiner Einladung in meinen Wahlkreis nach Neulußheim und Plankstadt gefolgt ist“, sagte der Landtagsabgeordnete der Grünen Dr. Andre Baumann.
Gemeinsam mit dem grünen Bundestagskandidaten des Wahlkreises Bruchsal-Schwetzingen Dr. Thomas Rink haben Özdemir und Baumann zunächst den Bioland-Hof Merz in Neulußheim besucht. Unter anderem Wolfgang Guckert, Vorsitzender des Kreisbauernverbandes und konventioneller Landwirt, Monika Schroth, Fraktionsvorsitzende der Neulußheimer Grünen, und Neulußheims Bürgermeister Kevin Weirether waren ebenfalls mit dabei. Letzterer überraschte Cem Özdemir mit einer Linzer Torte, von der Ortsbäckerei Bauer eigens für den Minister gebacken, wie auch der Namensschriftzug belegte. Özdemir freute sich sehr, war sogar sprachlos darüber, wie er sagte. „Das kennt man ja von dir gar nicht“, bescheinigte Baumann schmunzelnd. Landwirt Hubert Merz wiederum zeigte sich begeistert, einen Bundesminister auf seinem Hof begrüßen zu dürfen. Er führte die Gruppe zunächst durch seine Lager- und Aufbereitungshallen, in denen das Biogemüse mit Hightech gewaschen, sortiert und verpackt wird. Anschließend nutzten alle bei einem gemeinsamen Bio-Frühstück die Gelegenheit zum Austausch.
Nur gemeinsam könnten die aktuellen Herausforderungen in der Landwirtschaft bewältigt werden, betonte Cem Özdemir
„Ich freue mich über jeden, der die Herausforderung der Klimakrise, der Artenvielfaltskrise und des Tierwohls und gleichzeitiger Ertragssicherheit angeht“, sagte der grüne Bundesminister Özdemir. Der Ökolandbau, bei dem Hubert Merz ein Pionier sei, biete auf diese Herausforderung eine sehr überzeugende Antwort, aber diese müsse nicht die einzige sein. „Auch die regenerative Landwirtschaft liefert spannende Resultate“, sagte er in Richtung des Kreisbauernverbandsvorsitzenden Guckert. Generell sei die Zusammenarbeit von allen wichtig, wie auch im Strategiedialog für Baden-Württemberg beschlossen. Angesichts der radikalen Töne in den USA und Teilen von Europa sowie dem vorzeitigen Ende der Legislaturperiode in Deutschland, warnte der Bundesminister davor, die Notwendigkeiten von Klima- und Tierschutz infrage zu stellen und zu denken, „dass Lösungen auf die Probleme von heute in der Vergangenheit liegen“.
Hubert Merz bedankte sich für die Landesförderung, die er für seinen Betrieb und seine Bioproduktion erhält, bat aber darum, dass der ökologische Landbau von der Politik stärker positioniert werde. Auch wünschte er sich einen Bürokratieabbau und zeigte sich besorgt wegen des großen Flächenverbrauchs in Deutschland. „Ich habe Verständnis, dass Wohnraum gebraucht wird, aber es stehen ja auch viele Wohn- und Gewerbegebäude leer“, sagte er. „Aber zum Glück denken die Grünen da auch drüber nach!“ Auch die grün-schwarze Landesregierung kümmere sich um dieses Thema, versicherte der Abgeordnete Baumann, der zugleich Staatssekretär im baden-württembergischen Umweltministerium ist. Er freue sich, ein solch tollen Betrieb wie den Bioland-Hof Merz in seinem Wahlkreis zu haben. „Und wir setzen uns als Land Baden-Württemberg auch weiterhin dafür ein, dass die Biolandwirtschaft gemeinsam mit der konventionellen Landwirtschaft gefördert wird“, sagte er. Merz baut zu 95 Prozent auf gepachteten Flächen an, die Gemeinde sei sein größter Verpächter, so der Landwirt: „Deswegen bin ich froh, dass Bürgermeister Weirether und ich in einem engen Austausch stehen, zum Beispiel über das geplante neue Gewerbegebiet.“
Begeistert von der Energie- und Ressourceneffizienz der Welde-Brauerei in Plankstadt
Im Anschluss besuchten Minister Özdemir, Andre Baumann und Thomas Rink die Welde-Brauerei in Plankstadt, gemeinsam mit unter anderem Plankstadts Bürgermeister Nils Drescher und dem Fraktionssprecher der Grünen Liste Plankstadt Thomas Burger. Bei einer Brauereiführung demonstrierte Geschäftsführer Max Spielmann der Gruppe, wie mit Slow Brewing (also dem Brauen mit Zeit), Ressourcen- sowie Energieeffizienz und Nachhaltigkeit die leckeren Welde-Biersorten entstehen. „Die Kernphilosophie beim Slow Brewing ist, dass wir uns so weit wie möglich von Industriebrauern abgrenzen“, erläuterte Spielmann. „Das bedeutet, dass wir unserem Bier Zeit geben: Unser Bier hat mindestens vier bis fünf Wochen Zeit, zu reifen. Bei Industriebrauern sind es fünf Tage.“ Er sei überzeugt, so Spielmann weiter, dass der Endverbraucher das Brauen nach Kriterien von Slow Brewing honoriere: „Vielleicht nicht immer bewusst, aber er merkt es ganz bestimmt an der Qualität unserer Biere. Wir glauben daran, dass wahrer Genuss nur dort entsteht, wo handwerklich perfekt und mit besten Rohstoffen gearbeitet wird.“
Von der Qualität der Welde-Erzeugnisse ließ sich auch Cem Özdemir im Anschluss bei einem Biertasting mit Max Spielmann gerne überzeugen. Auch bei der Energieeffizienz und dem Umgang mit Ressourcen bescheinigten sowohl der Bundesminister als auch Baumann der Brauerei, außerordentlich gut aufgestellt zu sein. „Welde ist ein familiengeführtes Unternehmen, das bereits seit 1752, seit der Zeit von Kurfürst Carl-Theodor existiert“, zeigte sich Baumann, der selbst guter Welde-Kunde sei, beeindruckt. „Es ist toll, was ihr macht: Ihr habt in den vergangenen Jahren, die ja mit der Corona-Pandemie eine sehr herausfordernde für euch waren, die Energieeffizienz gesteigert. Und ihr übernehmt Verantwortung im sozialen Bereich; was wären viele unserer Vereine ohne Unternehmen wie euch! Ich danke euch ganz herzlich für diese Nachhaltigkeit.“ Zur Unternehmensphilosophie der Welde-Brauerei gehöre es, wo immer es gehe,regionale Rohstoffe zu verwenden und auf lange Transportwege zu verzichten, so Spielmann. „Darüber hinaus investieren wir viel, um so nachhaltig wie möglich zu brauen und CO2-neutral zu wirtschaften.“
Nachdem sich Minister Özdemir ins Goldene Buch der Gemeinde Plankstadt eingetragen hatte, stand noch ein gemeinsames Mittagessen mit geladenen Landwirten aus der Region im Weldegarten, dem Biergarten auf dem Gelände der Welde-Brauerei, auf dem Programm. Damit hatte Baumann den Bauern eine Gelegenheit bieten wollen, dem Bundeslandwirtschaftsminister Fragen zu stellen, ihre Sorgen und Nöte mitzuteilen, was diese auch rege nutzten. Und auch Baumann nutzte die Gelegenheit zu einem ausführlichen Austausch mit den Landwirten aus der Region. Zum Abschied überreichte der Abgeordnete Cem Özdemir noch eine Geschenkkiste mit Kurpfälzer Spezialitäten – unter anderem einen Schwetzinger Glückstaler. Baumann: „Lieber Cem, möge dieser Taler dir Glück bringen bei den kommenden Herausforderungen und dich 2026 als Baden-Württembergs neuer Ministerpräsident wieder nach Schwetzingen führen.“