Schwetzinger Grüne und der grüne Landtagsabgeordnete Dr. Andre Baumann sprechen sich für effektiveren und stärkeren Schutz der bedeutenden Biotope der Region aus
„Der Schutz unserer Natur und Heimat ist für uns Grüne von sehr großer Bedeutung“, sagt Dr. Michael Rittmann, Fraktionsvorsitzender der Grünen im Schwetzinger Gemeinderat. „Mit den Rheinauen und den trockenen Sanddünen beherbergen wir eine Natur, die von landesweiter Bedeutung ist.“ Die Grünen in Schwetzingen sprechen sich darum für einen effektiveren und stärkeren Schutz der Natur aus. Cindy Baumann, Biologin und Kandidatin auf der Grünen Gemeinderatsliste, erklärt: „In den Schwetzinger Sanddünen im Hirschackerwald gibt es beispielsweise das größte baden-württembergische Vorkommen der geschützten Sandstrohblume. Und die kleinste Wildbienenart Deutschlands, das Steppenbienchen, ernährt sich vom Nektar des ausschließlich in den Dünenlebensräumen vorkommenden Sandthymians.“ Das Natur- und Landschaftsschutzgebiet Hirschacker gehört zum Nationalen Naturerbe und ist Teil des europäischen Schutzgebietsnetzes Natura 2000. Der rund 100 Hektar große Hirschackerwald ist seit mehreren Jahren im Besitz des Naturschutzbundes NABU und wird vom NABU in enger Zusammenarbeit mit dem Land gepflegt. „Wir Schwetzinger können stolz auf dieses Naturerbe sein.“
Biotopverbundkonzept auch in Schwetzingen umsetzen
Cindy Baumann weiter: „Wichtig ist die Pflege und Vernetzung dieser Lebensräume. Nur so können Sandstrohblume und Steppenbienchen und viele Dutzend Arten überleben, die ausschließlich in Sandökosystemen vorkommen.“ Cindy Baumann ist durch und durch Naturschützerin: Sie ist eine der Sprecherinnen des NABU Schwetzingen und Umgebung und seit 2023 Naturschutzbeauftragte des Rhein-Neckar-Kreises für den Bereich Schwetzingen/Hockenheim. „Derzeit wird vom Nachbarschaftsverband Rhein-Neckar für Schwetzingen und Umgebung ein Biotopverbundkonzept erarbeitet. Dieses muss auch von der Stadt Schwetzingen wirkungsvoll umgesetzt werden.“ Von global geschätzt acht Millionen Tier- und Pflanzenarten sind Wissenschaftlern zufolge eine Million vom Aussterben bedroht. Dabei sind nicht nur Tropenwälder betroffen. Auch in Deutschland ist der Rückgang der Artenvielfalt dramatisch: „Die Insektenbiomasse ist in den vergangenen 30 Jahren um bis zu 80 Prozent zurückgegangen. Die Roten Listen der vom Aussterben bedrohten Tier- und Pflanzenarten werden immer länger. Jeder muss beim Schutz der biologischen Vielfalt seinen Beitrag leisten“, so Cindy Baumann.
„In den vergangenen Jahren haben wir Grüne uns immer wieder für einen effektiveren Naturschutz in Schwetzingen eingesetzt – teilweise mit Erfolg“, berichtet Stadträtin Dr. Susanne Hierschbiel. „Wir freuen uns, wenn jetzt auch andere Parteien im Natur- und Klimaschutz mehr als ein ,nice to have‘ sehen. Nach der Wahl wird sich zeigen, ob es mehr als Wahlkampfreden sind.“
Land unterstützt finanziell
Der Landtagsabgeordnete der Grünen, Dr. Andre Baumann, stimmt Hierschbiel zu: „Es wäre sehr sinnvoll, wenn Schwetzingen wieder mehr für den Biotopverbund tun würde. Das Land unterstützt die Kommunen finanziell sowohl bei der Planung als auch bei der Umsetzung des Biotopverbunds.“ Das verstärkte Engagement des Landes beim Biotopverbund ist eines der Ziele der Weiterentwicklung des Volksbegehrens „Rettet die Bienen“, das Umweltverbände wie beispielsweise der NABU zusammen mit den Bauernverbänden und der Landesregierung vereinbart hatten. Und er ergänzt: „Ziel ist, den Rückgang der biologischen Vielfalt im Schulterschluss mit der Landwirtschaft zu stoppen.“