Die Notfallpraxis Schwetzingen befindet sich in der GRN-Klinik. Diese hat der Wahlkreis-Abgeordnete Dr. Andre Baumann in seiner Funktion als Wahlkreis-Abgeordneter schon des Öfteren besucht.

Dr. Andre Baumann setzt sich weiterhin für den Erhalt des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes ein

Die Schließung des Ärztlichen Bereitschaftsdienstes in Schwetzingen ist für den Landtagsabgeordneten der Grünen, Dr. Andre Baumann, noch keine beschlossene Sache. „Ich halte daran fest, dass die Praxis am Schwetzinger Kreiskrankenhaus erhalten werden muss. Darum ist dieses Thema für mich noch lange nicht erledigt“, teilt Baumann mit.

Prinzipiell sei das Argument des Ärztemangels nachvollziehbar: „Wir haben einen Ärztemangel und diese Entwicklung bereitet auch mir Sorgen“, so Baumann, der das Thema auch bundespolitisch einordnet: „Es gibt weniger niedergelassene Ärzte, was unter anderem eine Folge der Reformen unter Horst Seehofer sind, der bereits 1993 eine strenge Bedarfsplanung eingeführt hat. Das rächt sich jetzt, weil Ärzte nun Probleme haben, eine geeignete Nachfolge für ihre Praxis zu finden“, so Baumann. Aber auch andere aktuelle Themen, wie eine bessere Work-Life-Balance oder der Bedarf nach beruflicher Sicherheit, sorgen dafür, dass mehr Ärzte in Festanstellungen arbeiten möchten und das Risiko einer eigenen Praxis scheuen. „Das macht es noch schwieriger, Ärzte für den Bereitschaftsdienst zu finden“, erklärt Baumann.

Aber laut Baumann sei es nicht die Zeit für Schuldzuweisungen, sondern eine Zeit, in der Zusammenhalt gefragt ist. „Ich bin froh, dass wir alle parteiübergreifend daran arbeiten, den Standort Schwetzingen zu erhalten“, sagt Baumann. Denn der Dienst in Schwetzingen sei unersetzlich. „Es kann sein, dass die Fallzahlen in anderen Notfallpraxen im Land geringer sind und andere Standorte einspringen können. Für Schwetzingen gilt aber genau das nicht: Um die 14.000 Fälle pro Jahr fallen dort nämlich an und diese werden vorbildlich im Kreiskrankenhaus Schwetzingen versorgt. Das bedeutet mehr Zeit für lebensbedrohliche Fälle in der Notaufnahme und eine schnellere Versorgung bei weniger schweren gesundheitlichen Problemen“, so der Abgeordnete.

„Auch ich bin dafür, die Telemedizin zu stärken und den Bürgerinnen und Bürgern medizinische Hilfe auch digital zu ermöglichen. Zum Beispiel per Telefon und Videoübertragung vom heimischen PC aus. Das könnte durchaus den einen oder anderen mühsamen Weg zum Bereitschaftsdienst sparen“, findet Baumann. Aber diese alternativen Strukturen müssten erst aufgebaut werden, bevor man überhaupt darüber nachdenke bewährte Angebote zu schließen. „Ich habe großes Verständnis dafür, dass dieses Vorgehen die Menschen zutiefst verunsichert“, so Baumann, der dieser Sorge bereits in einem Brief an die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg geäußert hat. „Ich werde alles tun, um die drohende Schließung zu verhindern“, sagt Baumann abschließend.