Im aktuellen Qualitätsranking zum Regionalverkehr Baden-Württemberg fällt die S-Bahn-Linie S9 negativ auf, teilt Dr. Andre Baumann MdL mit
Die Zufriedenheit der Fahrgäste sowie Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind im Schienenpersonennahverkehr in Baden-Württemberg im ersten Halbjahr 2024 auf niedrigem Niveau stabil geblieben. Das hat das Ministerium für Verkehr Baden-Württemberg in einer Pressemitteilung zu seinem halbjährlichen Qualitätsranking mitgeteilt. Mit diesem werden die einzelnen Netze im Regionalverkehr Baden-Württembergs untersucht. „Es ist gut, dass wir in den vergangenen Jahren den Schienenverkehr ausgebaut haben. Dabei darf aber die Qualität nicht zu kurz kommen“, kommentiert der Landtagsabgeordnete der Grünen Dr. Andre Baumann. „Deshalb ist es inakzeptabel, dass die S-Bahn S9, die auch für die Menschen in meinem Wahlkreis relevant ist, ob ihrer schlechten Qualität auffällt.“
Im Ranking des Ministeriums ist ein Rückgang der Qualität in den zwei Netzen der S-Bahn Rhein-Neckar (DB Regio Mitte) festgestellt worden. Es gab einen Rückgang bei Fahrgastzufriedenheit und Sauberkeit von Platz 15 auf Platz 24 bei den Linien S1, S2, S3, S4, S33 und von Platz 21 auf Platz 31 bei den Linien S5, S51, S6 und S9. „Ich nutze seit Jahren fast täglich die Linie S9 und erfahre selbst, dass die Züge pünktlicher werden müssen, dass es inakzeptabel ist, wenn im Berufsverkehr Zugteile fehlen und Schulkinder und Pendler sich beinahe stapeln müssen im Zug“, so Baumann. „Das zuständige Eisenbahnverkehrsunternehmen DB Regio muss dringend die Qualität verbessern und liefern, wozu es sich vertraglich verpflichtet hat.“
Es wird intensiv daran gearbeitet, die Qualität für die Fahrgäste zu verbessern
Insgesamt habe sich die Qualität des Regionalverkehrs in Baden-Württemberg zwar nicht weiter verschlechtert, doch damit dürfe man sich nicht zufriedengeben, so Baumann weiter. „Auf vielen Strecken im Land müssen die Fahrgäste leider weiterhin mit eingeschränkten Leistungen rechnen, weil eine Reihe von Gründen den Betrieb erschweren: eine vernachlässigte, veraltete und störanfällige Infrastruktur, viele Baustellen, Personalmangel in den Zügen, Werkstätten und Stellwerken.“ Gemeinsam mit den Eisenbahnverkehrsunternehmen arbeite die grün-schwarze Landesregierung intensiv daran, die Qualität für die Fahrgäste zu verbessern. „Ich gehe davon aus, dass diese künftig wieder steigen wird“, so Baumann.
Eine der Schwierigkeiten der Eisenbahnverkehrsunternehmen und zum Teil auch der Eisenbahninfrastrukturunternehmen sei es, ausreichend Personal zu finden, teilte das Verkehrsministerium mit. Die Anzahl personalbedingter Ausfälle sei in den vergangenen Jahren stark gestiegen. An vielen Stellen werde an einer Verbesserung der Qualität gearbeitet. Weiter heißt es: „Das Land hat im Rahmen des Aktionsplan Qualität vielfältige Maßnahmen angestoßen. Mehr Fahrzeuge zur Erhöhung der Kapazitäten sind bestellt. Auf vielen Strecken arbeiten die Infrastrukturbetreiber an Verbesserungen des Schienennetzes. Leider führt die aktuell gesteigerte Bautätigkeit im Netz kurzfristig jedoch zu erschwerten Rahmenbedingungen für den Schienenverkehr.“
Auf den ersten fünf Rängen des halbjährlichen Qualitätsrankings gab es im Vergleich zur letzten Erhebung nur geringe Veränderungen, so das Verkehrsministerium. Die Netze Klettgau und Rhyhas der SBB Deutschland belegen wie im Vorhalbjahr die Plätze 1 und 3. Diese Netze umfassen die S-Bahnlinien von Schaffhausen nach Erzingen (Baden) und nach Singen (Hohentwiel). Die Schwäbische Alb-Bahn erreicht unverändert den zweiten Platz mit ihrer Linie von Ulm über Schelklingen, Münsingen und Engstingen nach Gammertingen. Die durchschnittliche Gesamtwertung lag mit 44,6 Punkten etwas über jener des vorigen Halbjahres mit 41,7 Punkten. Im Vergleich zum ersten Qualitätsranking aus dem ersten Halbjahr 2021, als diese bei 64,2 Punkten lag, ist jedoch ein deutlich niedrigeres Niveau erkennbar.
Weitere Infos und alle Zahlen finden sich im Qualitätsranking unter
