Auf moorigen und sumpfigen Ackerflächen versucht die Natur nach jedem Hochwasser in den Schwetzinger Wiesen, sich Lebensraum zurückzuerobern. (Archivbild vom Oktober 2021)

Die Grünen setzen sich für mehr Naturschutz im Einklang mit den Belangen der Landwirtschaft im Landschaftsschutzgebiet „Schwetzinger Wiesen“ ein. Das Schutzgebiet liegt in den Rheinauen, wird regelmäßig vom Rhein überschwemmt und beherbergt sowohl artenreiche Naturoasen als auch landwirtschaftlich genutzte Flächen. „Wir setzen uns dafür ein, dass die Kulturlandschaft, die durch Landwirtschaft entstanden ist, mit den örtlichen Landwirten erhalten, gepflegt und geschützt wird“, sagt Ulrike Grüning von der Grünen Liste Brühl. Die Gemeinderätin und Kreistagskandidatin betont: „Gerne hätten wir das interessierten Bürgerinnen und Bürgern vor Ort gezeigt.“ Die für den 2. Juni geplante Exkursion in die Schwetzinger Wiesen mit Start in Brühl mussten die Schwetzinger Grünen und die Grüne Liste Brühl wegen eines drohenden Rheinhochwassers und gesperrter Wege aber leider kurzfristig absagen. Darum äußern sie sich in einer Pressemitteilung zu den wichtigsten Inhalten der geplanten Exkursion, die Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter und Experte der Flora und Fauna der Schwetzinger Wiesen, hätte leiten sollen.

Dr. Andre Baumann bei einer Exkursion durch die Schwetzinger Wiesen 2020.

In den Schwetzinger Wiesen kommen Niedermoorflächen vor, ausgedehnte Schilfbestände, in denen Teichrohrsänger brüten, und auch artenreiche Wiesen. In den vergangenen Jahren haben die Staatliche Naturschutzverwaltung und das Land Baden-Württemberg zahlreiche Naturschutzverträge mit ortsansässigen Bauern geschlossen, so dass die Landwirte für die Pflege von Biotopen honoriert werden. „Wir Grüne möchten, dass dieser Weg des Miteinanders zwischen Landwirtschaft und Naturschutz weitergegangen wird“, sagt Cindy Baumann. Die Biologin und Sprecherin der NABU-Gruppe Schwetzingen kandidiert für die Grünen in Schwetzingen. Dr. Susanne Hierschbiel, Gemeinderätin und Vorsitzende des Grünen Ortsverbands Schwetzingen, ergänzt: „Bislang wurden Naturschutzmaßnahmen auf den Flächen des Landes durchgeführt. Wir setzen uns dafür ein, dass auch auf den Flächen im Eigentum der Stadt Schwetzingen solche Naturschutzmaßnahmen durchgeführt werden.“

Wie genau dieses Miteinander zwischen Naturschutz und Landwirtschaft in den Schwetzinger Wiesen gelingen kann, dafür hatte die grün-geführte Landesregierung durch das Regierungspräsidium eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen. Der Landtagsabgeordnete Dr. Andre Baumann empfiehlt, auf der Basis des Ergebnisses dieser Studie das Naherholungsgebiet und Rheinauenschutzgebiet sukzessive aufzuwerten. „Land und Bund stellen umfangreiche Geldmittel für Moorschutz und Naturschutz zur Verfügung. Damit können die wertvollen Biotope in unseren Rheinauen erhalten und die Artenvielfalt gesichert werden. Das kommt dem Schutz der Natur, des Klimas und damit auch unserer Lebensqualität zugute.“