Zum Tag des Waldes am 21. März: Landtagsabgeordneter Dr. Andre Baumann berichtet über seine Ministeriumsanfrage bezüglich des Schwetzinger Hardtwaldes
„ForstBW hat den Waldumbau der Schwetzinger Hardt begonnen, der durch den Klimawandel notwendig wird“, berichtet der Landtagsabgeordnete der Grünen Dr. Andre Baumann zum Tag des Waldes am 21. März. Forstminister Peter Hauk hat auf einen umfangreichen Fragenkatalog Baumanns geantwortet. Der Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz erläuterte den Zustand des Schwetzinger Hardtwaldes sowie die bisherigen und künftigen Schutzmaßnahmen. Die Schwetzinger Hardt ist Staatswald und wird von ForstBW bewirtschaftet und naturschutzfachlich gepflegt.
Baumanns bereits zuvor mehrfach getätigte Aussage, dass der Klimawandel die vielfach von Trockenheit und Nährstoffarmut gekennzeichneten Standorteigenschaften in der Schwetzinger Hardt verschärfe und die bisherigen Hauptbaumarten Waldkiefer und Buche zunehmend weniger geeignet seien, habe ihm das Ministerium bestätigt, so der Abgeordnete. „ForstBW fördert demnach Mischbaumarten und deren Beteiligung in den gesamten Hardtwäldern weit über bisherige Anteile hinaus, um den Wald in der Oberrheinebene unter den Bedingungen des Klimawandels zu erhalten. Das ist eine gute Nachricht. Wir brauchen einen Wald, der auch im Jahr 2100 gut dasteht. Und das geht nicht von alleine.“
ForstBW hat bereits viele Maßnahmen umgesetzt, um den naturschutzfachlich wertvollen Hardtwald zu erhalten und zu fördern.
Baumann setzt sich als Abgeordneter dafür ein, den Forstbetrieb in der Schwetzinger Hardt weiter zu stärken. Dazu seien mehr Facharbeiter für den klimawandelbedingten Waldumbau einzusetzen und Naturschutzmaßnahmen müssten geplant und umgesetzt werden. „Die Hardtwälder allgemein und der Schwetzinger Hardtwald im Besonderen haben aus naturschutzfachlicher Sicht eine sehr hohe Bedeutung“, so Baumann weiter. „Die wertvolle Dünennatur in einem der wichtigsten Waldschutzgebiete Süddeutschlands gilt es zu erhalten und weiter zu fördern.“ Auch diese Einschätzung hat ForstBW bestätigt. Dazu teilt das Ministerium unter anderem mit: „Die standörtlichen Verhältnisse im Regionalen Waldschutzgebiet (RWSG), insbesondere die Binnendünen und Flugsandfelder, stellen eine naturgeschichtliche Besonderheit für die Oberrheinebene dar. Eine Entstehung offener Dünen und eine Ausbreitung von Sandfluren gibt es heute nicht mehr.“ Verbliebene offene und halboffene Sandflächen sowie lichte Wälder seien daher zu erhalten, zu pflegen und die typischen Lebensräume der Binnendünen und Flugsandfelder im Gebiet seien wiederherzustellen oder aufzuwerten. Dies geschehe auf der Grundlage des Pflege- und Entwicklungsplans (PEPL) von 2022 vornehmlich im Schonwald.
Das Ministerium berichtete Baumann von Naturschutzmaßnahmen, die ForstBW seit dem Bestehen des Regionalen Waldschutzgebiets im Jahr 2020 auch mit Partnern durchgeführt hat. „Ich freue mich, dass ForstBW eine Vielzahl an bisher durchgeführten Maßnahmen nennen konnte, wie etwa die Bekämpfung der invasiven Art Kermesbeere an der Düne „Hoher Stein“, die Anlage einer Waldweide und Stoßbeweidung derselben ab 2022 sowie den Waldumbau von Kiefern dominierten Beständen auf guten Standorten und ohne vorhandene Naturverjüngung in Eichenbestände durch Pflanzung und anschließende Bewässerung.“ Für eines der von ForstBW genannten Naturschutzprojekte hatte Baumann noch in seiner Funktion als NABU-Landesvorsitzender Geldmittel im Rahmen des Naturschutzprojekts „Lebensader Oberrhein“ aus dem Bundesprogramm Biologische Vielfalt eingeworben. Auf dem Saupferchbuckel wurden von ForstBW und NABU wertvolle Sandmagerrasen- und Binnendünenlebensräume geschaffen.
Baumann begrüßt, dass man mit vereinten Kräften das „Sorgenkind Hardtwald“ fördert und unterstützt – und somit auch die Lebensräume vieler seltener, bedrohter Tier- und Pflanzenarten –, da der Hardtwald zu den am stärksten vom Klimawandel betroffenen Wäldern des Landes gehöre. Baumann: „Und mit dem Erhalt unserer Waldgebiete sichern wir uns Menschen nicht nur naturnahe Erholungsräume für uns selbst. Wir brauchen die Wälder auch dringend, um unseren eigenen Lebensraum zu erhalten. Gesunde Wälder versorgen uns mit Sauerstoff, speichern CO2 und machen unsere Landschaften widerstandsfähiger in Zeiten des Klimawandels. Sie sind wichtige Naherholungsgebiete und Lebensraum unzähliger Tier- und Pflanzenarten. Und unser Hardtwald ist die grüne Lunge des Wahlkreises.“