Auf Einladung von Andre Baumann MdL: Landtagsabgeordneter und Verkehrsexperte Winfried Hermann besucht grüne Ortsverbände in Plankstadt und Eppelheim
Subjektiv habe er das Gefühl, es sei alles neu, stellte der Landtagsabgeordnete und Verkehrsexperte Winfried „Winne“ Hermann (Bündnis 90/Die Grünen) bei seinem Besuch in Plankstadt fest. Und bekam dann auch im Rathaus von Bürgermeister Nils Drescher sowie Vertreterinnen und Vertretern der Grünen Liste Plankstadt (GLP) wie Bernd Schmid-Auffarth und Sigrid Schüller nicht nur ein großes Dankeschön ausgesprochen für insgesamt fünf Millionen Euro Fördergelder vom Land. Drescher berichtete auch, wofür das Geld verwendet und was alles neugestaltet worden ist: Der Ortskern wurde saniert und die Bushaltestellen wurden barrierefrei ausgebaut. Zudem hat die Gemeinde in ein Lehrschwimmbecken, Kultur- und Sporthallen, den Fußgängercheck sowie ein neues Fahrzeug für das Plankstadter Vorzeigeprojekt Bürgerbus investiert. Die drei „wichtigsten Themen für Plankstadt“, die Drescher und die GLP anschließend präsentierten, drehten sich um die Verkehrssituation in und um die Gemeinde.
„Bei der geplanten Schienengütertrasse zwischen Mannheim und Karlsruhe gilt: Bündelung ist ein raumordnerisches Prinzip“, so der Bürgermeister. Eine neue Trasse zu bauen, sei in vielerlei Hinsicht problematisch, vor allem, weil durch eine solche der einzige noch verbleibende Grünzug mit landwirtschaftlichen Flächen Plankstadts gefährdet wäre. Man solle die Variante bevorzugen, bei der die vorhandene Trasse genutzt und ein Tunnel unter Schwetzingen gebaut werde. „Natürlich ist das teurer, aber es geht hier schließlich um die Menschen und um die Natur“, fuhr Drescher fort. „Für uns ist es sehr wichtig, nicht von vier Seiten von Bundesinfrastruktur ,umzingelt‘ zu sein.“ Hermann begrüßte die Bürgerbeteiligung bei dem Projekt und dass man sich vor Ort bereits auf eine bevorzugte Variante geeinigt habe. „Die Bahn ist zwar gehalten, kostengünstig zu bauen. Aber bei der Flächennutzung muss sie auch Landwirtschaft und Naturschutz berücksichtigen“, so der Verkehrsexperte.

Hermann möchte den Bau neuer Radwege beschleunigen
Auch beim Thema des geplanten Radschnellwegs zwischen Schwetzingen und Heidelberg bedankte sich Bürgermeister Drescher zunächst einmal bei Hermann für die Landesförderung für das Projekt. „Die Machbarkeitsstudie für den Radschnellweg wurde 2019 veröffentlicht, und seitdem planen wir. Es ist eine Qual“, berichtete Drescher. Insbesondere kritisierte er die Streckenalternativen, deren Prüfung seiner Meinung nach zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Die Umsetzung neuer Radwege dauere leider überall im Land noch zu lange, bedauerte Hermann. „Ich werde im Ministerium noch mal zu einer kollektiven Runde einladen, damit wir bei dem Thema generell mal zu Potte kommen. Es kann nicht sein, dass es Jahre dauert, einen neuen Radweg zu bauen.“
Als letztes Thema berichtete Drescher von der der Problematik bei einer notwendigen Umleitung der Bundesstraße 535. Wenn der Tunnel auf der Strecke gesperrt sei, würde der gesamte Verkehr durch Plankstadt geführt, besonders für den Schwertransport sei die Gemeinde allerdings nicht ausgelegt. „Wir plädieren daher für eine alternative Umleitung über die Autobahn 656“, so Drescher. Hermann schlug vor, dass so ans Regierungspräsidium Karlsruhe zu kommunizieren und auch die Niederlassung Südwest der Autobahn GmbH des Bundes zu kontaktieren. Wenn am Ende wenigstens dabei rauskomme, dass zwei Umleitungsrouten statt nur einer ausgeschildert würden, wäre das ja schon ein Erfolg, waren sich die Anwesenden einig. Patrick Alberti, Büroleitung des grünen Landtagsabgeordneten Dr. Andre Baumann, merkte an: „Das Thema liegt auch bereits bei uns auf dem Tisch. Wir werden diesbezüglich auf die Gemeinden Plankstadt und Schwetzingen zukommen.“ Baumann hatte Hermann zu diesem Besuch in seinem Wahlkreis eingeladen, war dann jedoch kurzfristig verhindert und konnte nicht dabei sein.

Vor dem Rathaus traf Winne Hermann anschließend noch auf Vertreterinnen und Vertreter der „Bürgerinitiative Plankstadt und angrenzende Gemeinden“ (BiP), die sich ebenfalls für die Tunnellösung für die geplante Schienengütertrasse zwischen Mannheim und Karlsruhe aussprachen. „Die Bahn hat schon bewiesen, dass sie zur Not auch Tunnel bauen kann, so ist es nicht“, sagte Hermann. Gemeinsam mit den Vertretern von GLP und BIP radelte er anschließend noch zu einer Stelle, wo man sowohl die geplante Güterbahntrasse als auch eine Variante des Schnellradwegs erahnen kann, bevor es für ihn mit dem Auto weiter nach Eppelheim ging.