Dr. Andre Baumann MdL setzt sich für den Erhalt der Niedermoorflächen in den Schwetzinger Wiesen ein - und für eine gute Zusammenarbeit von Naturschutz und Landwirtschaft.

Die Schwetzinger Wiesen bieten ein großes Potential für den Natur- und Klimaschutz. Dr. Andre Baumann hat dieses Potential bei einer Exkursion vorgestellt.

Bei frühsommerlichem Wetter begrüßte Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter der Grünen, die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Radexkursion durch die Schwetzinger Wiesen. Seit vielen Jahren setzt sich Baumann dort für den Naturschutz und eine Renaturierung der wertvollen Flächen ein, zuerst als NABU-Vorsitzender, später als Landtagsabgeordneter und Staatsekretär im Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg. Besonderes Augenmerk legt Baumann dabei auf die Zusammenarbeit zwischen Naturschutz und Landwirtschaft. „Das könnte ein echtes Vorbild für andere ähnliche Flächen sein, wenn wir das hinbekommen“, so Baumann.

Aber worum geht es eigentlich genau? Das erklärte Baumann auf der gut einstündigen Radtour an einigen Stationen. Das Gebiet der Schwetzinger Wiesen liegt in den Rheinauen. Weil diese regelmäßig vom Rhein überschwemmt werden, ist der Artenreichtum dort besonders groß. Sie beherbergen sowohl artenreiche Naturoasen als auch landwirtschaftlich genutzte Flächen. „Die Schwetzinger Wiesen haben ihren Namen durch die damalige Wiesenwirtschaft“, erklärte Baumann den rund 15 Teilnehmenden der Exkursion. „Seit dem 17. Jahrhundert haben die Bauern dort das Grünland bestellt, um Heu zu ernten, also Treibstoff fürs Pferd, das damals in der Landwirtschaft unentbehrlich war.“ Und so soll es wieder sein: Die Kulturlandschaft, die durch die damalige landwirtschaftliche Nutzung entstanden ist, soll mit den örtlichen Landwirten erhalten, gepflegt und geschützt werden. „Manchmal hilft es einfach, eine Wiese weniger häufig zu mähen, um den Artenreichtum zu schützen“, meinte Baumann.

Regelmäßig bietet Baumann für interessierte Bürgerinnen und Bürger
Radexkursionen durch die Schwetzinger Wiesen an.

Zum Schutz der Wiesen hat die grün-geführte Landesregierung durch das Regierungspräsidium Karlsruhe eine Machbarkeitsstudie erstellen lassen, in der es darum gehen soll, die Schwetzinger Wiesen naturschutzfachlich aufzuwerten. Denn in den Schwetzinger Wiesen kommen Niedermoorflächen vor, Moore und Anmoore, Bereiche, die vorher einmal Ackerfläche waren. „Moore speichern wesentlich mehr CO2 als Wälder. Moorschutz ist Klimaschutz“, stellte Baumann fest. Für ihn ist es keine Frage, dass Moorflächen unbedingt erhalten bleiben müssen.

Seit Jahren tut sich bereits was beim Naturschutz in den Schwetzinger Wiesen. Der Nabu hat es bereits vor Jahren geschafft, dass diese Flächen aus der landwirtschaftlichen Nutzung genommen wurden. Ausgedehnte Schilfbestände, in denen Teichrohrsänger brüten, findet man nun dort, und auch artenreiche Wiesen. Und auch auf anderen Flächen geht es bereits voran: In den vergangenen Jahren haben die Staatliche Naturschutzverwaltung und das Land Baden-Württemberg zahlreiche Naturschutzverträge mit ortsansässigen Bauern geschlossen, so dass die Landwirte für die Pflege von Biotopen honoriert werden.

Das soll so weitergehen und die Maßnahmen sollen noch ausgedehnt werden. Denn momentan werden Naturschutzmaßnahmen nur auf einigen Flächen des Landes durchgeführt. „Ich setzte mich dafür ein, dass auch auf den Flächen der Stadt Schwetzingen solche Naturschutzmaßnahmen durchgeführt werden.“ Baumann ist optimistisch, dass dies in näherer Zukunft gelingen könne. „Land und Bund stellen umfangreiche Geldmittel für Moorschutz und Naturschutz zur Verfügung. Damit können die wertvollen Biotope in unseren Rheinauen erhalten und die Artenvielfalt gesichert werden. Das kommt dem Schutz der Natur, des Klimas und damit auch unserer Lebensqualität zugute“, erklärt der Naturschützer Baumann, dessen Herz spürbar an diesem Flecken hängt:  „Ich finde das spannend, innovativ und einfach cool, wenn wir alle gemeinsam, Land und Gemeinden, Landwirtschaft und Naturschutz, dazu beitragen, das Biotop Schwetzinger Wiesen zu bewahren und weiter aufzuwerten“, so Baumann zum Schluss der Exkursion.