Zusammen für nachhaltiges Bauen und Wohnen - Dr. Andre Baumann und Andrea Lindlohr
Zusammen für nachhaltiges Bauen und Wohnen - Dr. Andre Baumann und Andrea Lindlohr

Staatssekretärin Andrea Lindlohr und Landtagsabgeordneter Dr. Andre Baumann machen Lust auf nachhaltiges, klimafreundliches und soziales Bauen

Es ist Sommer und die Temperaturen schnellen in die Höhe. Viele zieht es an den Badesee oder in die eigenen vier Wände. Oder eben ins TV-Clubhaus nach Brühl, wo sich alles um bezahlbares und nachhaltiges Bauen und Wohnen drehte. Der Landtagsabgeordnete der Grünen, Dr. Andre Baumann, hatte zum abendlichen Vortrag Andrea Lindlohr MdL eingeladen, die Staatssekretärin im Ministerium für Landesentwicklung und Wohnen Baden-Württemberg ist. Einen halben Tag lang waren Baumann und Lindlohr zuvor in Brühl und Schwetzingen unterwegs, um aktuelle und vorbildliche Bauprojekte zu besuchen.

„Was hier in Brühl gemacht wurde, ist hoch respektabel“, so Andrea Lindlohr, die damit das neue Wohnhaus der Gemeinde in der Albert-Einstein-Straße 1 meinte. Das Land unterstützt hier mit der Wohnraumförderung, damit zwölf Wohneinheiten entstehen, die modernen Ansprüchen genügen, energieeffizient und barrierefrei und vor allem auch für Menschen mit Wohnberechtigungsschein bezahlbar sind. Das sei auf beste Weise gelungen, sind sich Baumann und Lindlohr einig.

Einig sind sich beide auch darüber, dass Wohnen eines der wichtigsten und brisantesten Themen überhaupt sei. „Gerade in wohlhabenden Regionen ist Wohnen teuer. Darum haben wir in Baden-Württemberg eine besondere Verantwortung, für bezahlbares Wohnen zu sorgen. Und das tun wir“, so Lindlohr.

Andrea Lindlohr referierte in Brühl zu nachhaltigem Bauen und Wohnen.
Andrea Lindlohr referierte in Brühl zu nachhaltigem Bauen und Wohnen.

„Aber die Preise steigen auch im Wahlkreis Schwetzingen seit Jahren an“, erklärte Baumann, der diese Entwicklung mit Sorge betrachtet. „Aus vielen Gesprächen weiß ich: Die hohen Mieten sind für Auszubildende, junge Familien, aber auch Ältere mit einer kleinen Rente ein großes Problem. Darum ist es gut, dass das Land die Gemeinden bei der Schaffung von sozialem Wohnraum so gut wie möglich unterstützt. Und ich freue mich, dass wir hier als Land vieles auf den Weg gebracht haben.“ Lindlohr ergänzte: „Wichtig ist, dass alle Kommunen die gute Unterstützung des Landes für mehr sozialen Wohnraum nutzen. Denn wir alle brauchen lebendige Städte und Gemeinden, die funktionieren und in der alle leben können, auch die mit nicht so hohem Einkommen.“

Auf den Weg gebracht wurde in der aktuellen Wahlperiode eine deutliche Erhöhung der Wohnraumförderung des Landes. In den vergangenen Jahren habe die grün-geführte Landesregierung die Finanzmittel für den sozialen Wohnungsbau drastisch aufgestockt, berichtete Staatssekretärin Lindlohr. Die Landeswohnraumförderung stieg 2025 auf 760 Millionen Euro jährlich. „Mit der Wohnraumförderung können Wohnungen über einen langen Zeitraum wesentlich unter der ortsüblichen Vergleichsmiete angeboten werden“, erklärte Staatssekretärin Lindlohr. Im neuen Brühler Gemeindewohnhaus zum Beispiel bleiben die Mietkosten 30 Jahre lang 40 Prozent günstiger als vergleichbare Wohnungen. Auch die Regelungen der Landesbauordnung seien entschlackt worden – Stichwort Bürokratieabbau. Mit der überarbeiteten Bauordnung sollen Aufstockungen, Erweiterungen und Umnutzungen bisheriger Immobilien vereinfacht werden. Außerdem wurden Prüf- und Genehmigungsverfahren vereinfacht. Beides soll helfen, schneller und günstiger Wohnraum zu schaffen.

Aber nicht nur die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum ist in der Debatte um Nachhaltigkeit relevant. Andre Baumann wies im Gespräch immer wieder auf die ökologischen Aspekte des Bauens hin. „Es zeigt sich, dass energieeffiziente Gebäude nicht teurer sein müssen. Im Gegenteil: Auf Dauer spart man Nebenkosten. Es gibt viele Projekte die zeigen, dass schöne, ökologische und zugleich preiswerte soziale Architektur funktioniert“, so Baumann. „Man muss es nur machen und zwar richtig.“

Und ökologisches Bauen schließt auch die Verwendung ökologischer Baustoffe ein. „Hier in Brühl kann man auch sehen, wie vorbildliches Bauen mit Holz funktioniert“, erklärten Ulrike Grüning und Peter Frank von der Grünen Liste Brühl. In direkter Nachbarschaft zum neuen Gemeindewohnhaus befinden sich vier Häuser in Holzbauweise, die ökologisch und architektonisch bemerkenswert sind.

Der Abend hat gezeigt, welche Herausforderung es beim Bauen und Wohnen geben kann, wenn man soziale und ökologische Aspekte unter einen Hut bekommen möchte. Lindlohr und Baumann warben für einen guten Dialog zwischen Gemeinde, Bauherren und dem Land. Denn es gibt viele tolle Projekte, die es schaffen, unterschiedliche Bedürfnisse zu vereinen. Und es gibt auch in unserer Region den Mut, innovative Wege zu gehen, die Vorbild für andere Projekte sein können. „Man muss diese Wege nur gehen, die Landespolitik unterstützt vor Ort so gut wie möglich“, versprachen Baumann und Lindlohr zum Abschluss.