NABU Schwetzingen und Landtagsabgeordneter Dr. Andre Baumann laden zu einem öffentlichen Pflegeeinsatz ein

Die NABU-Gruppe Schwetzingen und Umgebung  und der Landtagsabgeordnete der Grünen, Dr. Andre Baumann, laden zu einem öffentlichen Pflegeeinsatz im Naturschutzgebiet „Hirschacker“ ein. Das Naturschutzgebiet Hirschacker beherbergt Sandmagerrasen und Sandheiden von landesweiter Bedeutung. „Wir Kurpfälzer haben eine Verantwortung für diese äußerst artenreichen Kulturlandschaften der Dünengebiete“, sagen der Physiker Frank Nürnberg, Sprecher der NABU-Gruppe und Naturschutzwart für den Hirschackerwald, und Baumann. Die Kulturlandschaften sind im Laufe der Jahrhunderte durch eine Beweidung der Dünenwälder mit Schafen und Schweinen, Rindern und Ziegen entstanden. Der Pflegeeinsatz findet am Samstag, 24.02.24 ab 14.00 Uhr statt. Treffpunkt ist der Wanderparkplatz am Hirschackerwald an der Friedrichsfelder Landstraße.

„Sandstrohblumen und Sandthymian, Grüne Strandschrecke und Dünen-Sandlaufkäfer brauchen Sandrasen, die nur durch eine extensive Weidenutzung oder Landschaftspflege entstehen und erhalten werden können“, erklärt der Diplom-Biologe Baumann, der sich seit 1995 für die Wüstenbiotope der Kurpfalz einsetzt. Dort, wo während der Nazi-Diktatur eine Panzerdivision Rommels in den Schwetzinger Sanddünen für den Wüstenfeldzug übte („Panzerwald“), ist nach dem Zweiten Weltkrieg auf dem Standortübungsplatz der US-Army eine einmalige Naturoase entstanden. Der Hirschackerwald ist darum nach dem Abzug der US-Army aus Schwetzingen in das Nationale Naturerbe Deutschlands aufgenommen und an die NABU-Stiftung Nationales Naturerbe in den Besitz übertragen worden. Das Naturschutzgebiet „Hirschacker und Dossenwald“ ist Teil eines FFH-Gebiets, welches das Land Baden-Württemberg an die Europäische Union gemeldet hat. „Seit der Ausweisung des Naturschutzgebietes haben die Staatliche Naturschutzverwaltung und der NABU dieses einmalige Schutzgebiet naturschutzfachlich aufgewertet“, sagt Baumann.

Vor ein paar Jahren wurden im NABU-Projekt „Lebensader Oberrhein“ großflächig langweilige und artenarme Kiefernstangenwälder in artenreiche Sandheiden und Sandmagerrasen umgewandelt. Nürnberg ist nicht nur Sprecher der NABU-Gruppe Schwetzingen, sondern auch die rechte Hand der NABU-Stiftung. „Beim Pflegeeinsatz wollen wir Biotope für Sandstrohblume und Ziegenmelker fördern“, sagt Nürnberg. „Wir entfernen Schmalblättriges Greiskraut, Brombeeren, Nachtkerzen, Spätblühende Traubenkirschen, Pappelschößlinge, wo diese nichts zu suchen haben.“ Der NABU stellt für den Pflegeeinsatz professionelle Arbeitsgeräte, die für Pflegeeinsätze der Ehrenamtlichen angeschafft wurden. „Bitte bringen Sie Handschuhe mit und ziehen warme Arbeitsklamotten an“, sagt Nürnberg. In der Forsthütte, die ebenfalls dem NABU gehört, wird es eine zünftige Vesper geben. „Arbeit muss ja auch Spaß machen“, sagen Nürnberg und Baumann.

Um eine Anmeldung wird gebeten unter: f.nuernberg@NABU-Schwetzingen.de