Presseinformation vom 7. März 2021
Der Landtagskandidat der Grünen, Dr. Andre Baumann, hat sich am 7. März 2021 mit der BgB – Bürgerinitiative gegen Bahnlärm e.V. aus Schwetzingen und der Bürgerinitiative Stille Schiene (BISS) e.V. aus Hockenheim getroffen. Zum Thema Bahnlärm erklärt Baumann Folgendes:
Ich werde mich dafür einsetzen, dass der Bahnlärm deutlich verringert wird, auch wenn die Rheintalbahn ausgebaut wird. Mehr Gleise, aber weniger Lärm – das muss das Motto sein.
Da ich selbst direkt an der Bahnstrecke wohne, weiß ich, was Bahnlärm bedeutet. Wie oft wache ich im Sommer bei geöffnetem Fenster auf, wenn der Zugführer unter einem eklig-hohen Quietschen über mehrere Minuten seinen Güterzug abbremst!
Die Güterbahnstrecke Genua-Rotterdam ist fast komplett ausgebaut, nur im Abschnitt Mannheim-Karlsruhe sind die zusätzlichen Gleise noch nicht verlegt oder geplant. Der Lückenschluss kommt und muss kommen. Aber: Die Verkehrswende darf nicht auf Kosten der Menschen erfolgen. Die Streckenführung muss klug gewählt werden und möglicherweise brauchen wir auch einen Tunnel – auch wenn die Tunnelvariante teuer würde. Ich setze mich außerdem für eine frühzeitige und umfassende Bürgerbeteiligung ein. Eine richtig gemachte Bürgerbeteiligung führt bei Großprojekten in der Regel zu einer Beschleunigung und größeren Akzeptanz.
Bahnlärm muss auch an bestehenden Bahnstrecken reduziert werden: durch aktiver Schallschutz (neues Zugmaterial, Gleise und Weichen) und passiven Schallschutz (Lärmschutzwände, Schallschutzfenster etc.). Das Land macht vor wie Lärmschutz geht: Die neuen Züge der S9 Mannheim-Karlsruhe sind herrlich leise!
Wir brauchen auch eine Änderung des Lärmschutzrechts: Wir brauchen erstens eine Gesamtlärmbetrachtung im Immissionsschutzrecht. Das Recht muss sich uns Menschen und unserem Gehör anpassen – und nicht umgekehrt. Bislang muss die Bahn nur den Bahnlärm bei Planungen betrachten, die Bundesautobahngesellschaft nur den Verkehrslärm bei Ausbaumaßnahmen. Wir Menschen hören aber gleichzeitig Bahnlärm und Verkehrslärm. Darum muss die Gesamtlärmbetrachtung her. Zweitens müssen auch die Lärmgrenzwerte abgesenkt werden.
Die Grünen haben den Lärmschutz in der Landespolitik gestärkt: auch durch Schaffung der Stelle eines Lärmschutzbeauftragten der Landesregierung. Wir brauchen endlich auch eine Bundesregierung, die Lärmschutz ernst nimmt.