Der Landtagskandidat der Grünen, Dr. Andre Baumann, reagiert auf den Bericht der Schwetzinger Zeitung vom 08. Oktober „Mr. Entenpfuhl steigt mit Teufel in den Ring“
Ketsch. Wie stehen die Grünen zur geplanten Nassauskiesung im Entenpfuhl, zum Schutz der Wälder und zu einer nachhaltigen Rohstoffnutzung? Diese Fragen hat der Vorsitzende der BI „Rettet den Entenpfuhl“, Heinz Eppel, im Bericht der Schwetzinger Zeitung vom 08.10. gestellt und dabei auch den Landtagskandidaten der Grünen, Dr. Andre Baumann, kritisiert. Baumann antwortet mit einer Presseerklärung. Er lehnt eine Nassauskiesung im Gewann Entenpfuhl aus Gründen des Trinkwasserschutzes klar ab.
„Trinkwasser ist Lebensmittel Nummer eins“
„Ich lehne das Entenpfuhl-Projekt nicht deshalb ab, weil es vor der eigenen Haustüre stattfindet. Ich lehne eine Nassauskiesung im Gewann Entenpfuhl ab, weil dadurch das Wasserschutzgebiet Schwetzinger Hardt gefährdet wird“, erklärt Baumann. „Trinkwasser ist unser Lebensmittel Nummer eins“, sagt Baumann. Gerade in Zeiten des Klimawandels müsse vorsichtig mit Trinkwasser umgegangen werden. „Das Einzugsgebiet unseres Trinkwassers ist durch den Schwetzinger Hardtwald und auch den Wald im Entenpfuhl sehr gut geschützt. Darum soll der Wald genau dort bleiben, jetzt und in Zukunft.“ Wald sei der beste Grundwasserschutz. Die Nassauskiesung läge in einer geplanten Schutzzone IIIa des Wasserschutzgebiets und wäre nach dem Wassergesetz Baden-Württemberg unzulässig.
Landratsamt und Region sind zuständig
Baumann stellt klar, dass nicht in Stuttgart, sondern in der Region über das Projekt Entenpfuhl entschieden wird. „Dass im Regionalplan der Metropolregion das Gewann Entenpfuhl als Vorranggebiet für den Rohstoffabbau ausgewiesen wurde, haben die Vertreterinnen und Vertreter der Region beschlossen. Und nur diese können das ändern“, sagt Baumann. Für das Genehmigungsverfahren sei das Landratsamt des Rhein-Neckar-Kreises mit Sitz in Heidelberg zuständig, kein Ministerium, nicht der Ministerpräsident und auch nicht der baden-württembergische Landtag. „Ich gehe davon aus, dass das Landratsamt bei der Antragsprüfung den Schutz des Wassers, der Natur und die Belange der betroffenen Bürgerinnen und Bürger sehr genau beachten wird.“
Klimafreundliche Rohstoff- und Baupolitik
Baumann setzt sich für eine nachhaltige, klimafreundliche Rohstoffpolitik ein. „Wir müssen und wir können den Rohstoffverbrauch deutlich senken und nachhaltiger gestalten. Wir müssen Ökologie und Ökonomie zusammenbringen.“ Das Land erarbeite darum eine Konzeption für eine nachhaltige Gewinnung und Nutzung mineralischer Rohstoffe.
„Das Klimaschädliche an Beton sei weniger der Kies, sondern der Beton, dem Kies zugeschlagen wird“, sagt Baumann. Bei der Herstellung von Zement entstehen große Mengen Kohlenstoffdioxid. „Wir sollten möglichst auf Beton verzichten und klimafreundlichere Baustoffe verwenden.“ Das Land Baden-Württemberg habe darum auch eine Holzbauinitiative gestartet. Bauteile aus dem nachwachsenden Rohstoff Holz sollten verstärkt verwendet werden. Es wurden dazu beispielsweise baurechtliche Vorschriften so geändert, dass Holz in Bauwerken leichter genutzt werden kann. Es gebe auch technische Weiterentwicklungen von Beton, der wesentlich klimafreundlicher als der herkömmliche ist. Zementarmer Beton und so genannter Klimabeton mit einer klimafreundlicheren Rezeptur.
Es sei sinnvoll, dass gerade in Ballungsräumen Recyclingbeton verwendet wird. Statt Kies würde güte-gesichterter Altbeton aus abgebrochenen Bauwerken dem Zement zugeschlagen. Recycling-Beton erfüllt nahezu alle technischen Eigenschaften von normalem Beton. „Klimaschädlich ist Kies dann, wenn dieser über weite Strecken transportiert wird. Darum sollte Kies dezentral gewonnen werden. Das gilt auch für die Kurpfalz, aber wegen des Trinkwasserschutzes nicht im Entenpfuhl.“