Digitale Veranstaltung von Dr. Andre Baumann mit Gesundheitsminister Manne Lucha

„Obwohl die Infektionszahlen in Baden-Württemberg in den vergangenen Tagen erheblich gesunken sind, ist die Corona-Lage noch immer angespannt“, sagte der grüne Gesundheitsminister Manne Lucha bei einer online-Veranstaltung, zu der Dr. Andre Baumann eingeladen hatte. Bei der Veranstaltung des grünen Landtagskandidaten gab der Minister ein aktuelles Lagebild, erläuterte die verschiedenen Corona-Maßnahmen und die Impfstrategie des Landes – und er nahm sich Zeit, Fragen der Bürgerinnen und Bürger aus der Kurpfalz zu beantworten.

Andre Baumann begrüßte den Gesundheitsminister und dankte ihm für seine gute Arbeit. „Wir sind als Land vergleichsweise gut durch die Krise gekommen. Dies zeigen auch die aktuellen Infektionszahlen in Baden-Württemberg. Das liegt natürlich an der Disziplin der Bürgerinnen und Bürger, der Pflegekräfte – aber gerade auch an der Arbeit Deines Gesundheitsministeriums.“ Baumann verwies dabei auf die aktuellen Inzidenzwerte der Bundesländer, nach denen Baden-Württemberg die niedrigsten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner hat. „Unsere Maßnahmen sind teilweise härter als in Bayern, aber der Erfolg spricht für sich.“

Der Gesundheitsminister zeigte sich ebenfalls zufrieden über die fallenden Infektionszahlen und die spürbare Entlastungen in den Krankenhäusern. „Wir sind aber noch nicht über den Berg: Der R-Wert ist noch hoch und es besteht die Gefahr, dass eingeschleppte Corona-Viren der im Vereinigten Königreich entstandenen Mutante sich bei uns ausbreiten. Darum müssen die harten Kontaktreduktionen noch weitergeführt werden.“ Auf die Frage nach der Bedeutung der Ausgangsbeschränkungen und Ausgangssperrungen sagten Baumann und Lucha, dass die nächtliche Ausgangssperre dazu geführt habe, dass deutlich weniger abendliche Treffen im privaten Raum oder in den Fußgängerzonen größerer Städte stattfänden. „Wir müssen es die Infektionszahlen so nach unten drücken, dass die Gesundheitsämter auch Ausbrüche von hochinfektiösen Corona-Mutanten lückenlos nachverfolgen können. Schaffen die es nicht, waren alle Mühen und aller Verzicht der letzten Wochen umsonst. Dann besteht die Gefahr, dass wir die Kontrolle verlieren.“ 

Der Gesundheitsminister erläuterte die Impfstrategie des Landes: „Wir richten uns nach den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission, von der andere Bundesländer abweichen.“ Zuerst würden sowohl Über-80-jährige geimpft als auch medizinisches Personal, das die am stärksten von Corona gefährdete Personengruppe betreut. „Das Ziel ist der Schutz gefährdetsten Menschen und nicht die Tabellenführung in der Impfbundesliga.“ Baden-Württemberg lege außerdem strikt die Hälfte des Impfstoffes für die Zweitimpfung zurück. Die Lieferungen der Impfstoffdosen seien leider nicht planbar, da sich die Hersteller nicht an die Verträge hielten. „Wir haben keine Impftermine abgesagt und werden keine absagen. Das mussten aber solche Länder, die sich in der Impfbundesliga nach oben gemogelt haben, weil sie nicht nur die über-80-jährigen geimpft haben.“ Lucha sagte, dass die Impfzentren auf 240.000 Impfungen ausgelegt sind, aber derzeit täglich nur rund 7.000 Menschen geimpft werden. „Wir können nur das verimpfen, was wir vom Bund bekommen. Und weil wir zu wenig Impfstoff haben, findet heute zeitgleich der Impfgipfel der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten statt. Unsere Impfinfrastruktur ist gut. Es fehlt an Impfstoff.“ Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßten diese Impf-Strategie und berichteten von ihren positiven Erfahrungen in den Impfzentren. Dass die Älteren so bevorzugt würden und Impfungen sehr professionell erfolgten, würde von den Senioren als große Wertschätzung empfunden. Es wurde angeregt, das jüngere Menschen früher als geplant geimpft werden, falls diese so krank sind, dass sie mindestens genauso gefährdet wie ältere Menschen sind. Minister Lucha verwies hier auf eine Härtefallprüfung in Einzelfällen.

Lucha musste nach eine Dreiviertelstunde die Konferenz vorzeitig verlassen. „Wenn ich das nächste Mal wieder zu Euch Kurpfalz komme, dann trinken wir auf Eurem Schlossplatz ein kühles Bier und spazieren durch den beeindruckenden Schlossgarten“, schloss der Minister und wechselte in die nächste Videokonferenz: In die Gesundheitsministerkonferenz mit Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und den Ministerkollegen aus den anderen Bundesländern, um über den stattgefundenen Impfgipfel zu debattieren. Baumann übernahm und beantwortete danach eine weitere Dreiviertelstunde Fragen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer, da er als Mitglied der Landesregierung ebenfalls mit den Themen vertraut ist.