Dr. Andre Baumann präsentiert Daten aus dem aktuellen Monitoring zum Erlass „Sicherer Schulweg“

„Kinder sollen sicher und selbständig zur Schule kommen“, sagt Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter der Grünen. Um dies zu erreichen, müssen im Land alle Grund- und weiterführenden Schulen so genannte Schulwegpläne erstellt werden. Dies ist in Baden-Württemberg Pflicht und wird durch den Erlass „Sicherer Schulweg“ geregelt, dessen Umsetzung regelmäßig geprüft wird. Wie die Situation im Wahlkreis Schwetzingen aussieht, das hat der Wahlkreisabgeordnete Baumann ermittelt. Die aktuellen Daten für den Rhein-Neckar-Kreis liegen ihm nun aufgrund seiner Anfrage (Drucksache 17 / 5189 (landtag-bw.de))  vor (siehe Tabelle unten). „Ich freue mich sehr, dass die Schulen in meinem Wahlkreis das Thema Schulwegpläne ernst nehmen. Sowohl bei den Gehschulwegplänen als auch bei den Radschulwegplänen liegen wir über dem Landesdurchschnitt. Bei den Radschulwegplänen ist allerdings noch Luft nach oben.“

Als Gründe für das Fehlen von Schulwegplänen geben die Schulen unter anderem unzureichende Kenntnisse, wie die Pläne überhaupt erstellt werden, sowie einen zu hohen zeitlichen und personellen Aufwand an. Baumann möchte hier Lösungen aufzeigen: „Um für alle Schulen meines Wahlkreises eine 100-Prozent-Quote bei den Geh- und Radschulwegplänen zu erreichen, biete ich Schulen und Kommunen meine Unterstützung an. Hierzu werde ich auf die entsprechenden Institutionen vor Ort zugehen.“ Auf Landesebene wurden bereits verschiedene Maßnahmen auf den Weg gebracht, um die selbstaktive und sichere Mobilität von Kindern und Jugendlichen weiter zu stärken und voranzutreiben.

Andre Baumann weiß, wie sinnvoll es ist, möglichst viele Wege zu Fuß oder auf dem Rad zurückzulegen – nicht nur für Schülerinnen und Schüler.
 

Ein Beispiel ist das Landesprogramm MOVERS, welches Schulen, Kommunen und auch Eltern in allen Fragen rund um den sicheren Schulweg berät und unterstützt. Ein weiteres hilfreiches Instrument ist der digitale Schulwegplaner-BW, mit dem die Geodaten der Schulwege, aber auch die Gefahrenstellen erfasst werden können. „Sobald eine Gefahrenstelle erkannt wird, muss schnell gehandelt und die Gefahr beseitigt werden, so dass die Kinder sicher selbständig in die Schule und nach Hause kommen“, sagt Baumann.

Das Mobilitätsverhalten entwickelt sich bereits in jungen Jahren, wobei insbesondere der tägliche Weg zur Schule eine zentrale Rolle spielt. Das Ziel der Landeregierung ist es, dass möglichst viele Kinder den Schulweg selbstaktiv zurücklegen, das heißt zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem Roller. „Das ist nicht nur gut fürs Klima, sondern vor allem auch für die Entwicklung und Gesundheit der Kinder“, ist Baumann überzeugt. Seiner Erfahrung nach wirkt sich der selbstaktiv gemeisterte Schulweg in vielerlei Hinsicht positiv aus. Bewegung an der frischen Luft fördert sowohl die Konzentrationsfähigkeit als auch die Immunabwehr. Sogar Sozialverhalten und Selbstbewusstsein der Schülerinnen und Schüler werden gestärkt. Diese Zusammenhänge sind durch zahlreiche wissenschaftliche Studien belegt. Ein weiterer positiver Effekt: Weniger Elterntaxis vor dem Schulgelände erhöhen die Verkehrssicherheit der Schülerinnen und Schüler.

Hintergrund: Das Landesprogramm MOVERS – Aktiv zur Schule

Das ressortübergreifende Landesprogramm MOVERS – Aktiv zur Schule wurde unter Federführung des Verkehrsministeriums gemeinsam mit dem Innenministerium und dem Kultusministerium konzipiert. Das Projekt wird auf Landesebene von der Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH (NVBW) koordiniert. MOVERS zielt darauf ab, die sichere und selbstaktive Mobilität von Kindern und Jugendlichen auf dem Weg zur Schule zu stärken. Bausteine wie Bike-Pools, SchulRADELN oder die Förderung von Radabstellanlagen werden unter einem Dach gebündelt. Das Ziel: Ein übergreifendes, umfassendes Angebot für Schulen und Kommunen sowie dessen wirkungsvolle Umsetzung in ganz Baden-Württemberg.

Dabei berät und unterstützt das interministerielle Programm Schulen und Kommunen auch direkt vor Ort bei der Umsetzung von Maßnahmen des schulischen Mobilitätsmanagements – auch bei der Erstellung von Schulwegplänen. Schulwegpläne sind Karten, die Eltern und Kindern helfen, einen sicheren Weg zur Schule – zu Fuß, mit dem Rad oder dem Roller – zu finden. Die Erstellung von Schulwegplänen wird im Rahmen der Konzeptförderung mit 50 Prozent der Kosten durch das Land gefördert.

Weitere Informationen gibt es im Internet:

MOVERS – Aktiv zur Schule – MOVERS (movers-bw.de).

Schulwegplaner (schulwegplaner-bw.de)