Dr. Andre Baumann informiert sich anlässlich des Internationalen Tags der älteren Menschen an der Volkshochschule über Computerkurse für Seniorinnen und Senioren. „Ältere Menschen dürfen nicht abgehängt werden“.
Das Herbstsemester an der Volkshochschule Region Schwetzingen e.V. ist schon voll im Gange und auch die neuen Computerkurse für Seniorinnen und Senioren haben begonnen. „Am 1. Oktober ist der Internationale Tag der älteren Menschen“, berichtet der Grüne Landtagsabgeordnete Dr. Andre Baumann, der diesen Tag zum Anlass nahm, sich mit den Teilnehmenden des Einstiegskurses „Keine Angst vor dem PC und Internet“, auszutauschen.
Die Gruppe im EDV-Raum der Volkshochschule ist überschaubar. Vier Teilnehmende sitzen vor ihren Notebooks und folgen den Erklärungen von Kursleiter Dr. Martin Wilmes. „Auf den ersten Blick erscheint das wenig“, erklärt Petra Disch als zuständige Abteilungsleiterin. „Aber mit vier Personen ist der Kurs ausgebucht, denn das ist die optimale Gruppengröße, bei der wir eine individuelle Betreuung gut leisten können“.
„Es geht mir darum, mit der neuen Technik mithalten zu können“, berichtet Teilnehmerin Elisabeth Hahn, die zwar einen Laptop zuhause hat, momentan aber noch Unterstützung bei der Bedienung benötigt. „Da helfen mir die Kinder“, erklärt die 74-Jährige. „Aber es gibt auch viele Menschen ohne Kinder oder die Kinder wohnen nicht in der Nähe“, ergänzt Gabriele Baust, die ebenfalls am Kurs teilnimmt.
Baumann erkundigt sich, wie die Teilnehmenden den technologischen Wandel erlebt haben. Diese können sich noch gut an Zeiten erinnern, in denen Computer ganze Räume ausfüllten. „Das waren riesige laute Apparate und es gab nur wenige, die sie bedienen konnten“, berichtet eine Teilnehmerin. Seitdem hat sich viel verändert und die Digitalisierung hat Einzug in jeden Bereich unseres Alltags gefunden: Digitale Ticketbuchung, digitale Impfausweise und Kontaktnachverfolgung sind für viele Menschen mittlerweile zur Routine geworden. „Viele junge Leute schauen ja nur noch auf ihr Handy – sogar Eltern auf dem Spielplatz“, berichtet Gabriele Baust und weist damit auch auf die Schattenseiten der Digitalisierung hin.
Längt nicht alle Menschen können so souverän mit der neuen Technik umgehen, wie die „digital natives“, also die Generation junger Menschen, die mit Computer, Smartphone und Internet großgeworden sind. Das hat auch zu Problemen in der Corona-Pandemie geführt: „Wenn man niemanden hatte, der hilft, konnte man nirgendwo hin“, bringt es Elisabeth Hahn auf den Punkt.
„Was sind denn für Sie gute Angebote und schlechte Angebote?“, erkundigt sich Baumann bei den Teilnehmenden und Gabriele Baust hat gleich eine passende Antwort parat: „Schlecht ist es zum Beispiel, wenn dort steht: ‚Klicken Sie den Link an‘ und man gar nicht weiß, was ein Link überhaupt ist“. Es sind vor allem die kleinen Dinge, die am Anfang Probleme bereiten, weiß Kursleiter Wilmes: „Am Anfang lernen die Teilnehmenden die absoluten Basics, nämlich das Bedienen von Maus und Tastatur. Programme starten, Fenster größer und kleiner machen und sich im Internet zurechtfinden, das kommt alles später“. Und Petra Disch ergänzt: „Für unsere Teilnehmenden ist es meistens nicht so schwer, die Inhalte zu verstehen und ihnen zu folgen. Das große Problem sind oft die ungewohnten Bewegungen mit der Maus, da oft Gicht oder Rheuma z.B. einen gezielten Doppelklick schwierig machen“.
Andre Baumann hörte noch länger aufmerksam zu und stellte Fragen. Besonders interessierte ihn am Schluss noch, wo die Teilnehmenden denn schon mit den digitalen Angeboten des Landes in Berührung gekommen seien. „Bei der Beantragung der Briefwahl“, lautete die Antwort, „und das hat eigentlich ganz gut geklappt“. „Für mich ist klar, dass ältere Menschen nicht von der neuen Technik abgehängt werden dürfen. Darum müssen wir immer zwei Seiten berücksichtigen: Wir müssen die Angebote für die Bürgerinnen und Bürger leicht und barrierefrei zugänglich machen. Das ist Aufgabe des Landes und der Kommunen. Gleichzeitig müssen wir die Menschen ermutigen und befähigen, damit sie gut mit der Technik umgehen können. Das klappt zum Beispiel über einen Kurs wie diesen hier bei der Volkshochschule ganz wunderbar“.