Der Landtagsabgeordnete Andre Baumann ist froh, dass Frau Omar Hussein und ihre Familie wieder in Eppelheim sind – Dank an alle Beteiligten für die Unterstützung der jungen Familie.

„Dass Frau Omar Hussein mit ihren drei Kindern wieder zurück in Eppelheim ist und ihre Kinder wieder in ihre Schulklassen und die Kindergartengruppe besuchen, ist ein kleines Wunder“, sagte Andre Baumann. Der Landtagsabgeordnete der Grünen hat auf Einladung der Eppelheimer Flüchtlingshilfe die Familie in ihrer Unterkunft besucht. Ende November wurde die gut in Eppelheim integrierte junge Familie nach Polen abgeschoben, weil sie vor rund vier Jahren mit einem polnischen Visum ins Bundesgebiet eingereist war. Nach einer Odyssee kamen Mutter und Kinder wieder zurück nach Eppelheim. Baumann setzt sich zusammen mit der Flüchtlingshilfe dafür ein, dass Frau Omar Hussein und ihre Kinder dauerhaft in Eppelheim bleiben können.

Bis zuletzt hatte die Eppelheimer Flüchtlingshilfe um Gudrun Meybier, Martin Gramm, Hildegard Lacroix, Doris Neuer-Schmittel und Wolfram Schmittel versucht, die Abschiebung zu verhindern – leider vergeblich. Mitten in der Nacht wurde die Familie in Eppelheim aus dem Schlaf gerissen und nach Polen verbracht. Selbst ein ärztliches Attest, dass eine Abschiebung eigentlich ausschloss, hatte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge nicht überzeugt. Frau Omar Hussein, Meybier und Schmittel berichteten von den gerade für die Kinder belastenden Ereignissen des vergangenen Monats, von der plötzlichen nächtlichen Abschiebung, den unschönen Tagen in Polen bis zur Rückkehr nach Frankfurt/Oder. Von dort aus reiste die Familie über Eisenhüttenstadt, Karlsruhe und Sigmaringen nach Eppelheim. Auf dieser abenteuerlichen Reise verlor die Familie fast alles, was sie besaß.

„Es ist schön, dass wir uns endlich einmal treffen“, begrüßte Baumann Frau Omar Hussein im Gemeinschaftsraum der Asylunterkunft. „Ich bin froh, dass Sie wieder zurück in Eppelheim sind. Sie hätten nie gehen sollen.“ Nachdem der Abgeordnete sich gegenüber dem Regierungspräsidium für die Familie einsetzte, im Landtag über den Fall der Familie diskutiert wurde, hat Baumann die Familie nun vor Ort besucht. „Eine solche Irrfahrt kann man niemandem wünschen“, sagte Baumann. „Mir tut es leid, dass Ihnen und Ihren Kindern diese traumatische Abschiebung widerfahren ist. So etwas soll sich nicht wiederholen. Wir brauchen Leitlinien, damit nächtliche Abschiebungen auch in Baden-Württemberg die absolute Ausnahme bleiben“.

Aber auch vom guten Ende wurde berichtet. Omar Hussein berichtete, dass die Kinder mittlerweile wieder in den Kindergarten und die Schule gingen. Dort träfen sie ihre Freunde, lernten und könnten wieder unbeschwert spielen. Sie selbst sei froh, wieder in Eppelheim zu sein: Hier habe sie viele Menschen kennengelernt, zu denen sie Vertrauen aufbauen konnte. „Dass die Familie wieder hier ist und sogar in ihrer alten Wohnung wohnen kann, das ist ein kleines Wunder. Der Stadt Eppelheim, dem Landratsamt und dem Regierungspräsidium danke ich sehr“, sagte Baumann. Diesem Dank schloss sich Meybier für die Flüchtlingshilfe an: „Wir haben nicht nur in Eppelheim viel Hilfe und Solidarität erfahren“.

(v.l.n.r.) Gudrun Meybier, Andre Baumann, Frau Omar Hussein und Wolfram Schmittel

Wolfram Schmittel bemängelte jedoch die Intransparenz der Asylverfahren. „Wir als Helfende tappen oft völlig im Dunkeln, wie die Ämter ihre Entscheidungen fällen. Das erschwert unsere Arbeit sehr. Und wenn wir den Behördendschungel nicht durchdringen, wie sollen das Asylsuchende schaffen?“ Baumann verwies auf den Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung: „Wir wollen gerade auch geflüchteten Familien aus humanitären Gründen einfacher eine Bleibeperspektive eröffnen. Jetzt gilt es unseren Koalitionsvertrag umzusetzen. Ich gehe davon aus, dass Verfahren so transparent werden, dass Betroffene gut informiert und unterstützt werden können“. Frau Omar Hussein ist die Unterstützung des Landtagsabgeordneten auf jeden Fall sicher: „Ihr neues Zuhause ist Eppelheim – und ich bin als Ihr Abgeordneter auch für Sie verantwortlich“, sagte er. Er versprach, sich weiterhin aktiv für eine gute Bleibeperspektive der Familie einzusetzen und wünschte der Familie die notwendige Ruhe und Frau Omar Hussein selbst eine gute Besserung.