Landtagsabgeordneter Dr. Andre Baumann äußert sich zum Welttag des Artenschutzes
„Wir haben in der Kurpfalz eine besondere Verantwortung für die Haubenlerche“, sagt Dr. Andre Baumann, Landtagsabgeordneter der Grünen. Aus Anlass des Welttages des Artenschutzes am 3. März stellt der Wahlkreisabgeordnete die Lerchenart vor, die in Baden-Württemberg ihren Verbreitungsschwerpunkt in Nordbaden hat. „Wenn wir in Nordbaden diese Art nicht schützen, dann wird sie bei uns aussterben, denn nur noch rund 40 bis 50 Brutpaare kommen im ganzen Land vor. Sie ist sozusagen unser Pandabär: So wie in asiatischen oder afrikanischen Länder Pandabären, Berggorillas oder Schimpansen geschützt werden müssen, müssen wir hier bei uns heimische Arten schützen.“
Der Welttag des Artenschutzes (World Wildlife Day) wurde 2013 durch eine Resolution der Generalversammlung der Vereinten Nationen ins Leben gerufen, informiert das Bundesumweltministerium. Er wird jedes Jahr am 3. März begangen, um an die Unterzeichnung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (nach seiner englischen Bezeichnung „CITES“ genannt) am 3. März 1973 in Washington zu erinnern. An diesem Tag sind weltweit Institutionen und Organisationen jeglicher Art sowie die Öffentlichkeit dazu aufgerufen, durch vielfältige eigene Aktionen auf die Bedeutung der wildlebenden Tier- und Pflanzenarten für den Menschen sowie auf den anhaltenden globalen Verlust der Artenvielfalt aufmerksam zu machen.
„Wir sollten einen Weg finden, dass die Haubenlerche bei uns nicht ausstirbt, denn sie gehört zur Kurpfalz wie das Schwetzinger Schloss oder der Spargelanbau“, sagt Baumann. Das Land fördert Maßnahmen zum Schutz der Haubenlerche innerhalb des Artenschutzprogramms Baden-Württemberg. „Kaum eine andere Vogelart lässt sich so leicht fördern und ansiedeln wie die Haubenlerche. Wenn frühzeitig bei Planungen an sie gedacht wird, dann kann diese Vogelart gut gefördert werden“, so Baumann. Die Haubenlerche kommt mit der Landwirtschaft in den Sandgebieten gut zurecht, wie beim Spargelanbau. Auch die Nähe des Menschen schein die Lerchenart nicht zu stören. Dass mit der Haubenlerche in erster Linie Katzenarrest und siedlungspolitische Einschränkungen verbunden werden, ärgert den gelernten Naturschützer.
Baumann setzt sich als Abgeordneter für den Schutz der Haubenlerche ein. Im Gewann Biblis in Hockenheim kommen laut seiner Aussage auf landwirtschaftlichen Produktionsflächen mehrere Brutpaare der Haubenlerche vor. Die Ackerflächen befinden sich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg. Die Stadt Hockenheim beabsichtigt, dort in Zukunft ein Wohngebiet zu entwickeln. Baumann hatte sich mit der Bitte an das Finanzministerium gewandt, zu überprüfen, ob und wenn ja wie viele Haubenlerchen an diesem Standort vorkommen. Falls bestätigt wird, dass es dort Haubenlerchen gibt, sollen diese geschützt werden. „Bis das Gutachten hierzu vorliegt, wird es dort keine Bebauung geben“, so Baumann. Das Ergebnis des Gutachtens wird im Laufe dieses Jahres erwartet. „Am besten wäre es, wenn das Brutgebiet weiterhin landwirtschaftlich genutzt wird und die Haubenlerchen dort weiterhin eine Heimat haben. Landwirtschaft und Artenschutz können nebeneinander funktionieren, wenn es von den Menschen gewollt ist. Ein erster Versuch wird im Gewann Biblis demnächst umgesetzt.“ Im Dänischen Lager (in der Nähe der Hockenheimer Grillhütte) funktioniere die Co-Existenz von Landwirtschaft und den Haubenlerchen bereits erfolgreich.
Baumann wird in den nächsten Wochen die eine oder andere Veranstaltung zum Thema Haubenlerche anbieten. Die erste Veranstaltung ist eine Exkursion unter fachkundiger Leitung am Samstag, 22. April, in das Brutgebiet der Haubenlerche in der Gemeinde Ketsch, wo laut Baumann ebenfalls bereits vorbildliche Schutzmaßnahmen für diese Vogelart stattfinden. Weitere Informationen folgen. Interessierte können sich schon jetzt unter andre.baumann@gruene.landtag-bw.de anmelden.